Die Ferien in Nordrhein-Westfalen enden, die Schule geht wieder los –mit großen Corona-Problemen und einer tückischen Delta-Variante. Wie steht es in Köln mit Luftfilteranlagen in den Klassenräumen? Die sollten laut Beschluss des Ratsbündnisses schließlich angeschafft werden.
Kölner Schulen10.000 Luftfiltergeräte gegen Corona-Gefahr – doch wann kommen die?
Köln. 300 Kölner Schulen mit 5000 Klassenräumen: ein dickes Brett, das da in Sachen Luftfilteranlagen gegen die Corona-Gefahr gebohrt werden muss. Lange gab es heftige Diskussionen, ob die Geräte wirklich was bringen. Doch dann entschied das Kölner Ratsbündnis am 19. Juli: Verwaltung, bitte kümmern!
„Entscheidend für die Luftqualität ist das regelmäßige, richtige Lüften von Räumen“, betont Stadtsprecher Benedikt Mensing. Inzwischen sind für alle Kölner Schulen und Kitas aber auch sogenannte CO2-Ampeln angeschafft worden.
Kölner Schulen: 108 Luftfiltergeräte sind schon da
„Darüber hinaus wurden die Klassen- und Unterrichtsräume, die nicht ausreichend gelüftet werden können, mit 108 Luftfiltergeräten ausgestattet“, so Mensing. Und siehe da: „Die momentane Forschungslage zu dem Thema ergibt kein einheitliches Bild, trotzdem sieht die Stadt Köln hier aufgrund der Ausbreitung der Delta-Variante und möglicher weiterer Mutationen die Notwendigkeit des Handelns, um größtmögliche Sicherheit für Präsenzunterricht und Kitabetreuung zu schaffen.“
Mal eben Tausende Geräte anschaffen und installieren – gar nicht so einfach. So geht es jetzt in Köln weiter: Im Rahmen einer Ad-hoc-Beschaffung werden erste Schulen mit 250 bis 300 Geräten ausgestattet.
Mensing: „Den Erstzugriff haben die Grundschulen, weil Grundschüler derzeit altersbedingt – noch – nicht geimpft werden können. In den ersten Tagen nach den Sommerferien können die ersten Geräte an Schulen ausgeliefert werden, sofern die Schulen dies wünschen. Es muss sichergestellt sein, dass die Schulen die Geräte und deren Einsatz mit tragen. Daher sind die Schulen aufgefordert, nach interner Abstimmung mitzuteilen, ob und wie viele Geräte sie benötigen.“
Kölner Schulen: Verfahren dauert bis zum Herbst
Eine Ausschreibung für den Kauf von maximal 10.000 Geräten wird gerade vorbereitet. Dabei soll es sich um ein „Verfahren mit verkürzten Fristen“ handeln. Finanziert unter anderem über Bundesfördermittel.
Doch das Ganze ist nicht unproblematisch: „Aber auch dieses Verfahren wird einige Wochen in Anspruch nehmen. In welchem Umfang und zu welchen Konditionen Angebote eingereicht werden, ist derzeit nicht absehbar. Insofern ist eine Prognose zu ersten Auslieferungen von Luftfiltergeräten derzeit nicht möglich. Es ist davon auszugehen, dass die Abrufe aus einem Rahmenvertrag voraussichtlich im Herbst möglich sein werden“, erklärt der Stadtsprecher.
Und so heißt es in vielen Kölner Klassen weiterhin: lüften, lüften, lüften. Und darauf hoffen, dass die irgendwann bestellten Geräte auch zügig geliefert werden. Sonst gilt ab Herbst für die Kölner Schüler vielleicht: bibbern, bibbern, bibbern...