Skandal um TestzentrenSchutz gegen Betrug wird in Kölner Arena schon praktiziert

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Stefan Löcher, hier ein Foto aus dem Januar 2021, betreibt in der Lanxess-Arena ein Testzentrum.

von Madeline Jäger  (mj)

Köln – In den vergangenen Tagen sind Corona-Testzentren gehörig in Verruf geraten. Auch gegen ein Testzentrum in Marsdorf wird ermittelt. Der Betreiber rechnete mehr Tests ab als eigentlich gemacht wurden. Lanxess-Arena-Chef Stefan Löcher hat deshalb Angst um den Ruf der seriösen Testzentren und erklärt gegenüber EXPRESS, was sich in den Kölner Zentren seiner Ansicht nach dringend ändern muss.

  1. Testzentrum-Betrug in Marsdorf schlägt hohe Wellen
  2. Kölns Arena-Chef stinksauer über schwarze Schafe
  3. Stefan Löcher sieht Behörden in der Pflicht, Verordnung nachzubessern

Kölner Arena-Chef sauer über schwarze Schafe unter Testzentrums-Betreibern

Der aktuelle Betrugsfall im Testzentrum in Köln-Marsdorf erregte großes Aufsehen: In einem zum Corona-Testzentrum umfunktionierten Bus vor einem Möbelmarkt sollen angeblich 977 Personen getestet worden sein, nachweislich waren es aber weniger als 80. Der Betreiber verdiente sich also statt lediglich 1400 Euro nun mit gut 17.500 Euro eine goldene Nase.

Denn: Pro Person und pro Test werden insgesamt 18 Euro von der Kassenärztlichen Vereinigung erstattet.

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Kölner Arena-Chef sauer: „Seriöse Anbieter werden in Misskredit gebracht“

„Ich finde das extrem schade, dass durch solche Einzelfälle ganz viele sehr seriöse Anbieter in Misskredit gebracht werden. Wir haben von Anfang an und von jedem einzelnen Kunden eine Personalausweis-Kopie gemacht, um belegen zu können, wie viele Test wir durchführen“, erklärt Lanxess-Arena-Chef Stefan Löcher gegenüber EXPRESS.

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Arena-Chef Stefan Löcher am 12. Mai auf dem Dach der Lanxess Arena. 

Damit beschreibt der Arena-Chef und Teststellen-Betreiber auch das Schlupfloch, das die Test-Betrüger wohl schamlos ausgenutzt haben.

Datenschutz-Schlupfloch für Betrüger? „Zu Lasten der Steuerzahler“

Denn: Aktuell dürfen konkrete Nachweise über die tatsächlich getesteten Personen aus Datenschutzgründen nicht an die Kassenärztliche Vereinigung übermittelt werden.

„Es ist mehr als schade, dass es solche schwarzen Schafe in der Branche überhaupt gibt, die das aktuelle System ausnutzen und uns alle zu Lasten der Steuerzahler betrügen“, so Löcher weiter. Der Großteil der Anbieter in Köln sei jedoch seriös und darauf könnten Verbraucher sich verlassen.

Kölner Arena-Chef wünscht sich bessere Qualitätskontrollen in Testzentren

Auch das momentane Datenschutz-Schlupfloch sollten Behörden laut Löcher aber dringend hinterfragen. Von den Behörden wünscht sich Stefan Löcher außerdem, dass mehr darauf geachtet wird, wer ein Testzentrum eröffnet.

„Wenn jemand vorher schon als Unternehmer aufgetreten ist, dann ist das eine ganz andere Voraussetzung, die mehr gewürdigt werden muss“, betont der Arena-Chef.

Die Stadt Köln teilte mit, bei Begehungen bei privaten Anbietern habe man festgestellt, dass ein Großteil der Anbieter „sehr gut“ arbeite. Lediglich bei wenigen „schwarzen Schafen“ seien schwerwiegende Mängel festgestellt worden. Bislang mussten vier Teststellen aufgrund von Hygienemängeln geschlossen werden.

„Zu den häufigsten Mängeln gehören Nichteinhaltung der Hygiene- oder Personal-Standards, fehlende Schutzausrüstung und zu wenig Sorgfalt bei der Abstrich-Entnahme“, teilte die Stadt mit. Kleinere Mängel ließen sich aber in der Regel zügig beheben. Kontrolliert wurden 60 der 360 privaten Teststellen außerhalb von Apotheken oder Arztpraxen.