In den Zoff um die autofreie Deutzer Freiheit in Köln hat sich jetzt auch Innenstadt-Bürgermeister Andreas Hupke (Grüne) eingemischt.
Fall Oma Christa„Frechheit“ – Kölner Bürgermeister hat Schuldigen ausgemacht
Wie geht es weiter mit dem Fall von Oma Christa (88)? EXPRESS.de hatte berichtet, dass der pflegebedürftigen Seniorin von ihrem Pflegedienst gekündigt wurde. Der Grund laut Unternehmen: Parkplatzmangel aufgrund der autofreien Zone in Deutz.
„Es ist eine Frechheit des Pflegedienstes“, sagt Innenstadt-Bürgermeister Andreas Hupke klipp und klar im EXPRESS.de-Gespräch. Man könne der Frau nicht einfach kündigen, wenngleich auch Hupke weiß: „Das ist ja mittlerweile Akkord-Arbeit. Darin liegt das Problem. Aber das kann kene Entschuldigung sein.“ Deshalb liege die Schuld einzig und allein am Pflegedienst.
Köln: Bürgermeister sieht Pflegedienst in der Pflicht
Die autofreie Zone macht hat Hupke indes nicht verantwortlich für die Situation. „Dieses Projekt wurde angestoßen von einem tollen Projekt, dem autofreien Deutz. Da habe ich mich bewusst rausgehalten, ohne politische Ränkespiele. Dabei würden die Bürgerinnen und Bürger umfassend informiert.“
Im Fall von Oma Christa müsse der Frau nun geholfen werden. „Die Frau wohnt in einer Genossenschaft. Diese müsste sich auch bewegen und schon reservierte Parkplätze zur Verfügung stellen.“
Nötigenfalls, so Hupke, müsse hier die Allgemeinheit einspringen. „Dann muss es einen Pflegedienst geben, der von öffentlicher Hand bezahlt wird. Der Dienst könnte ja dann zu Fuß oder mit dem Lastenrad nach der Dame schauen.“
Letztlich liege nach dem Fall von Oma Christa der Ball jetzt auch im Spielfeld der Politik. „Da müssen wir dringend ran, denn es gibt ja noch mehr Anträge auf autofreie Zonen. Hier müssen wir schauen, dass wir das künftig auf dem Schirm haben.“
Allerdings hält Hupke nichts davon, dass Pflegedienste auch in autofreie Zonen oder Fußgängerzonen fahren dürfen. „Dann kommt der abgehetzte Dienst in die Straße und parkt da. Dann kommt der nächste. Und dann der nächste. Das halte ich nicht für sinnvoll.“