Forensik-Sex-SkandalJetzt zieht der LVR Konsequenzen
Köln – Sex zwischen Patienten und Pflegerinnen, Handys und ein 16 Meter langes Fluchtseil: In der Klinik für Forensik in Porz passierten in den letzten Tagen Dinge, die die Bevölkerung beunruhigten - und die Staatsanwaltschaft auf den Plan riefen.
Am Montag nun kündigte der Landschaftsverband Rheinland als Träger Konsequenzen an.
Wie EXPRESS erfuhr, hatte sich am Sonntag die LVR-Spitze zu einem Krisengespräch getroffen. Darin ging es um die Vorgänge im Psycho-Knast. Gleich zwei Patienten hatten sexuelle Beziehungen zu zwei Pflegekräften unterhalten (EXPRESS berichtete).
Strafanzeige eines Patienten
Weil die Klinikleitung eines der Handys eines betroffenen Patienten in Eigenregie auswertete, rief dieser am Samstag die Kölner Polizei in die Klinik und erstattete Strafanzeige wegen Eingriffs in die Persönlichkeitsrechte.
Jörg Schürmanns, Kaufmännischer Direktor, sieht das gelassen: „Das ist das Recht des Patienten.“ Warum man nach Auffinden der Gegenstände nicht die Polizei informierte, versuchte Martina Wenzel-Jankowski, LVR-Dezernentin, so zu erklären: „Es gab für uns keinen Hinweis auf strafbare Handlungen, die das Einschalten der Polizei erforderlich gemacht hätten. Wir dürfen im Maßregelvollzug selbst Durchsuchungen durchführen und Handys auswerten.“
Konsequenzen angekündigt
Nun will man aber aus den Pannen lernen und hat Konsequenzen gezogen: „Wir kontrollieren das Bettzeug auf Vollzähligkeit, damit daraus keine Stricke geknotet werden können. Trinkflaschen, mit denen man Schrauben aus der Werkstatt schmuggeln kann, sind verboten.
Zudem werden wir mit unserem Personal sprechen, was verbessert werden kann“, so Schürmanns.
Für Aufregung sorgte am Montag ein Großeinsatz in der Klinik, weil angeblich ein Messer verschwunden war. Den ganzen Tag wurde gesucht – aber das Besteck war vollständig.