Übler Corona-TrickSpezialeinheit der Polizei macht Jagd auf Kölner Impfpass-Fälscher

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Wie groß ist das Problem mit den gefälschten Impfpässen in Köln? Die Polizei erklärt die aktuelle Lage. Hier ein Impfpass-Symbolfoto vom 7. Juni 2017 aus Berlin. 

von Madeline Jäger  (mj)

Köln – Sie sind das Schreckgespenst für Kölner Friseure und Einzelhändler, die eigentlich positiv auf die geplanten Lockerungen für Geimpfte und Genesene schauen könnten: gefälschte Impfpässe. Die Kölner Polizei ermittelt nun mit einer eigenen Einheit gegen die Impfpass-Fälscher. Der Obermeister der Kölner Friseurinnung fordert daher schnell den digitalen Impfpass und bis dahin Selbsttests beim Friseur.

  1. Gefälschte Impfpässe in Köln
  2. Polizei Köln gründet eigene Ermittlungseinheit
  3. Kölner Obermeister der Friseurinnung fordert digitalen Impfpass

Köln: Polizei bearbeitet neun Ermittlungsverfahren zu gefälschten Impfpässen

Vor wenigen Wochen hat der Kölner Hausarzt Dr. Johannes Nolte Anzeige erstattet. Denn schon zu diesem Zeitpunkt waren gefälschte Impfpässe in Umlauf – mit seinem Namen drauf. Seitdem sind bei der Kölner Polizei einige Fälle dazu gekommen.

„Wir bearbeiten derzeit neun Ermittlungsverfahren, wo es um gefälschte Impfpässe oder das Anbieten gefälschter Impfpässe geht“, erklärt Polizeisprecher Carsten Rust auf EXPRESS-Anfrage. Derzeit ermittelt die Kölner Polizei in diesem Zusammenhang gegen drei Tatverdächtige, weitere Angaben könne man aus ermittlungstaktischen Gründen noch nicht machen.

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Das kriminelle Potenzial haben die Kölner Beamten erkannt und ganz aktuell mit einer eigenen Ermittlungseinheit im Kriminalkommissariat 51 reagiert.

Köln: Impfpass-Fälschern auf der Spur – Polizei gründet eigene Ermittlungseinheit

„Dadurch, dass mit den Impfungen gewisse Lockerungen verbunden sind, ist der Bereich der gefälschten Impfpässe für Tatverdächtige interessanter geworden. Nun muss man schauen, wie sich dieser Kriminalitätsbereich entwickelt. Man muss befürchten, dass die Zahlen weiter ansteigen, weil der Bedarf vorhanden ist“, sagt Polizeisprecher Rust.

Am 7. Mai habe man für Köln und Leverkusen die neue Ermittlungseinheit gegründet. In der Ermittlungsgruppe arbeiten drei Beamte und ermitteln zu den gefälschten Impfpässen.

Kölner Friseur-Innungschef: „Gefälschte Impfpässe sind das Allerletzte!“

Für den Kölner Obermeister der Friseurinnung, Mike Engels, sind diese kriminellen Machenschaften furchtbar. Die Impfpass-Fälschungen werden im Internet für 50 bis 70 Euro verkauft. Engels ist sich dessen bewusst, er hat das zukünftige Problem für seine Branche schon erkannt.

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Friseur-Innungsobermeister Mike Engels sieht die gefälschten Impfpässe als Gefahr für seine Branche. Hier steht er am 27. Februar 2021 vor seinem eigenen Salon.

„Als ich davon gehört habe, konnte ich es erst nicht glauben. Gefälschte Impfpässe sind das Allerletzte“, sagt Engels gegenüber EXPRESS. In seinen Augen seien die Papier-Impfpässe als Nachweis beim Friseur daher aktuell nicht ausreichend.

„Wir brauchen endlich den digitalen Impfpass, als Sicherheit für die Friseure, aber auch für uns alle. Ich frage mich, was die Behörden eigentlich so lange gemacht haben“, kritisiert Engels.

Kölner Polizei: Impfpässe leicht zu fälschen

Laut der Kölner Polizei kann man den Impfpass-Rohling, also das gelbe Büchlein, leider sehr leicht fälschen. Schwieriger sei aber die Fälschung der Chargennummer im Impfpass und die könnte man auch als Laie zumindest grob überprüfen. Auch die Einträge zu den Zeiträumen zwischen den Impfungen sollten sich angeschaut werden. Doch für den Friseur oder Einzelhändler sei diese Überprüfung ein sehr großer Aufwand, das bestätigt auch Polizeisprecher Rust.

Köln: Stadt arbeitet noch an App zu digitalem Gesundheitsstatus

Aktuell arbeitet die Stadt noch an einer App zum digitalen Gesundheitsstatus der Kölner Bürger. Auch der Impfschutz soll in der App erfasst werden und könnte damit einen Beitrag gegen die Impfpass-Fälschungen leisten.

Im April 2021 sollte die App kommen, doch momentan gibt es noch keinen digitalen Impfnachweis. Der Kölner Friseur Mike Engels will daher auch von Geimpften weiterhin einen Selbsttest verlangen, um für seine Mitarbeiter und sich die nötige Sicherheit zu gewährleisten.

Köln: „Zusätzlicher Selbsttest gibt uns die Sicherheit, die wir brauchen“

„Der zusätzliche Selbsttest sollte auch Geimpfte oder Genesene nicht von einem Friseurbesuch abschrecken“, betont Friseur-Obermeister Engels.

„Auch, wenn ich dafür schon viel Gegenwind bekommen habe, die Tests sind nichts, was ich mir dauerhaft wünsche, aber sie geben uns die Sicherheit, die wir brauchen“, so Engels abschließend.