Verkehrs-Revolution in der Kölner City?Diese zentrale Straße soll autofrei werden

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Während des ersten Corona-Lockdowns, hier am 16. April 2020, konnte man sich bereits ein Bild von einer Trankgasse ohne Autos machen.

von Chris Merting  (mert)

Köln – Zentraler kann eine Straße nicht liegen: Die Trankgasse trennt den Hauptbahnhof vom Kölner Dom. Sie soll aber nicht mehr trennen, sondern zukünftig verbinden. Deshalb beantragen Kölner Politiker jetzt, dass die Autos weg müssen. Aus der Trankgasse soll eine Fußgängerzone werden. Und noch mehr.

  1. Politiker wollen Dom-Umgebung umgestalten
  2. Trankgasse soll autofrei werden
  3. Grüne, Linke, Kilmafreunde und Die Partei unterstützen die Idee

In der Bezirksvertretung Innenstadt formiert sich eine Mehrheit, die eine autofreie Trankgasse will. Grüne, Linke, Klimafreunde und Die Partei beantragen für die Sitzung am kommenden Donnerstag, dass bei der ohnehin anstehenden Umplanung der Trankgasse eine Variante ohne motorisierten Verkehr zum Zuge kommen soll.

Politiker fordern Trankgasse ohne Autos

Die Trankgasse sei ein wichtiges Entrée in die Stadt. Die autofreie Umplanung – darin sind sich die politischen Akteure einig – erhöhe die Aufenthaltsqualität, beseitige Engstellen für Fußgänger auf dem Gehweg etwa vor dem Excelsior Hotel Ernst.

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Sie schaffe zudem eine barrierefreie Verbindung vom Bahnhof zur Innenstadt. Und: Für Radfahrer zudem einen direkten Weg aus allen Richtungen zum Bahnhofsvorplatz.

Autofreie Trankgasse soll Dom-Umgebung aufwerten

Für den grünen Bezirksbürgermeister Andreas Hupke wäre eine autofreie Trankgasse ein „Befreiungsschlag“ in der jahrelangen, zähen Diskussion um die Aufwertung der Dom-Umgebung.

„Mit dieser autofreien Zone schaffen wir einen großen, menschenfreundlichen Raum für Begegnungen“, so Hupke: „Auch das Weltkulturerbe Kölner Dom wird so enorm aufgewertet.“

Politiker: Kunsthalle statt Autotunnel

Für den Tunnel unter der Domtreppe haben die Politiker eine kulturelle Nutzung im Sinn: einen Ersatz für die abgerissene Kunsthalle oder den fehlenden Musiksaal in dieser Größe.

Ebenso sind Kunstausstellungen gewünscht. „Natürlich soll auch die freie Szene in dem neuen Kulturraum zum Zuge kommen“, fordert der Bezirksbürgermeister.

Kölner Stadtrat gab grünes Licht für Umgestaltung

Der Rat hatte vor über einem Jahr grünes Licht für die Neugestaltung der Dom-Umgebung, insbesondere des gemauerten Domsockels gegeben.

Doch mit den ersten Planungsentwürfen zur Verkehrsführung, die im Kern lediglich eine Verringerung der Autospuren vorsahen, waren viele Politiker nicht zufrieden. Die Verwaltung arbeite derzeit am einem nachgebesserten Verkehrskonzept für die Trankgasse/Komödienstraße.

Der neue Vorstoß der Politik könnte eine intensive Diskussion entfachen – und neue Ergebnisse bringen.