In Köln hat am Samstag im Dom eine Totenmesse zu Ehren des vor einer Woche verstorbenen Papst Benedikt stattgefunden.
Totenmesse in KölnWoelki über Papst Benedikt: „War für ihn die einzige Reform, die die Kirche nötig hat“
Im Kölner Dom ist am Samstag (7. Januar 2023) eine Totenmesse für den vor einer Woche verstorbenen Papst Benedikt XVI. gefeiert worden. Kardinal Rainer Maria Woelki sagte, Benedikt – mit bürgerlichem Namen Joseph Ratzinger – habe sich in seinem Wirken ganz von dem Glauben leiten lassen, dass Jesus tatsächlich der Sohn Gottes gewesen sei.
„Die Erinnerung und das Lebendighalten dieser Mitte war für ihn die einzig wahre Reform, die unsere Kirche heute nötig hat“, sagte Woelki. „Alle anderen Reformen müssen sich von dieser entscheidenden Reform her ergeben.“ Woelki ist selbst ein Gegner des derzeitigen Reformkurses in der katholischen Kirche in Deutschland.
Kardinal Woelki über Papst Benedikt: „Kann nicht nach üblichen Maßstäben bewertet werden“
In den vergangenen Tagen habe sich mancher berufen gefühlt, die Amtszeit Benedikts theologisch, vor allem aber kirchenpolitisch einzuordnen und zu beurteilen, sagte Woelki.
„Nicht wenige folgten dabei den heute gängigen Mustern weltlicher und kirchlicher Kritik vor dem Hintergrund ihrer persönlichen Sicht auf das, was Kirche ist oder wie sie sein sollte oder wie sie nach ihrer Ansicht auf jeden Fall zu sein hätte.“ Nach diesen Maßstäben könne Benedikt aber nicht beurteilt werden.
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Benedikt war vor einer Woche im Alter von 95 Jahren im Vatikan gestorben. Mit dem Erzbistum Köln hatte er viele Verbindungen. So begleitete er Kardinal Josef Frings in den 1960er Jahren als theologischer Berater zum Zweiten Vatikanischen Konzil und lehrte einige Jahre an der Universität Bonn.
Der Besuch des Weltjugendtags in Köln wenige Monate nach seiner Wahl zum Papst 2005 gilt als einer der Höhepunkte seines Pontifikats.
Zu den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Requiems gehörten auch zwei Mitglieder der Landesregierung, Europa-Minister Nathanael Liminski und Bauministerin Ina Scharrenbach (beide CDU). (dpa/nb)