Schauspielerin Luise Großmann spielt im neuen Kinofilm „Leberhaken“ die Hauptrolle. Der Box-Film feiert seine Premiere am Freitag (29. Oktober 2021) im Kölner Kino Cinedom.
Premiere im CinedomKölner Schauspielerin boxt bei Film mit starker Botschaft
Köln. Dieser neue Streifen ist echt ein Knaller, oder besser: ein „Leberhaken“. Der mitten ins Herz trifft. Abgefeuert von Luise „Lui“ Großmann, die lange in Köln lebte und hier Schauspiel studierte. Mit TV-Star Hardy Krüger Jr. - und das alles als Charity-Vorführung im Cinedom. Für den Ahrweiler Box-Club des legendären Cutman Walter Knieps.
Was für eine Story: Nachdem Lui in einer spektakulären Serie die wilde, investigative Tochter von Kult-Kommissar Horst Schimanski spielen sollte, zerstörte Corona im vergangenen Jahr alle Dreh-Pläne. Deshalb zog man sich für ein neues Projekt in einem kleinen Filmteam in einen Box-Keller zurück. Heraus kam „Leberhaken“, der als Low-Budget-Produktion in nur drei Tagen gedreht wurde, aber bei einem Filmfest und von Kinokritikern bereits gefeiert wird und als Kult-Film durchstartet.
Köln: Kinofilm spendet Einnahmen an Box-Club in Ahrweiler
Regisseur und Produzent Torsten Rüther hatte die Idee, seinen Film als Charity-Vorführungen für den von der Flut zerstörten Ahrweiler Box-Club zu zeigen. An den Inhaber, den bekannten Cutman (Ringarzt) und Boxtrainer Walter Knieps, der schon in den Ringecken von Henry Maske oder Axel Schulz stand, und Luise Großmann und Hardy Krüger Jr. für den Film trainierte, fließen alle Einnahmen.
Im Cinedom heißt es also am Freitag (29. Oktober) um 16.30 Uhr und 19.30 Uhr in Kino 10 „Ring frei“ zum Streifen über eine junge Boxerin und einen gealterten Champ - mit Promis und boxaffinen Kinogästen. Carsten Heling von der Lanxess-Arena moderiert das Event (Ticket 12 €).
EXPRESS.de sprach mit Hauptdarstellerin Lui (26) über ihre Rolle, ungewöhnliche Dreharbeiten und neue, starke Frauen.
Wie hart hast du für den „Leberhaken“ trainiert?
Als ehemalige Leistungssportlerin hatte ich vermutlich beste Voraussetzungen für den Film. Da Steph, also meine Rolle, selbst ja auch keine Profi-Boxerin ist, sondern genau das werden will und noch am Anfang ihrer Karriere steht, passten unsere körperlichen Voraussetzungen ziemlich perfekt aufeinander. Klar habe ich vorab ein paar Box-Stunden genommen, um die Bewegungen und etwas Know-how zu bekommen. Aber die Box-Skills durften für den Film ruhig wild und ungestüm bleiben, nicht zu perfekt.
Was ist für dich das Besondere an diesem Boxer-Film?
Definitiv die Art der Entstehung. 110 Minuten dreht man sehr selten, eigentlich nie, in drei Tagen. Das machte dieses Projekt, dieses Experiment so besonders. Für uns alle war es eine enorme körperliche als auch psychische Herausforderung, das durchzuziehen. Das hat Hardy Krüger und mich, vor allem auch über die vier Wochen intensive Proben, so zusammengeschweißt, dass eine Nähe, Intensität und Unmittelbarkeit entstanden ist, die ich so in noch keinem anderen Projekt gefühlt habe.
Wen soll der Film ansprechen?
Das ist ein Film für junge und ältere Frauen, wie für junge und ältere Männer. Aber vor allem polarisiert die Figur der Steph. Sie will gesehen werden, giert nach Anerkennung von Rick, dem Boxer, weil sie diese in ihrer Familie nicht bekommt. Die Geschichte spielt außerhalb der digitalen Welt, in welcher insbesondre junge Leute heutzutage so intensiv unterwegs sind.
Diese Geschichte hat die Kraft, Menschen wieder zurück in den Moment zu holen. Ohne „Second Screen“. Das kostet Mut. Es gibt keine Ablenkung. Und das macht es am Ende aus, schätze ich. Ich denke, dass insbesondere junge Frauen sich in der Figur der Steph wiederfinden. Weil sie Dinge tut, die normalerweise als nicht adäquat in unserer Gesellschaft erachtet werden. Dabei sucht sie nur ihren Weg, Anerkennung, Zuneigung und Aufmerksamkeit zu erfahren.
Werden Frauen immer stärker?
Frauen sind stark, waren es immer und werden es immer sein. Genauso wie sie schwach und verletzlich sein dürfen. Wie Männer auch. Ich denke, in der heutigen Zeit ist es wichtig Vorbilder zu schaffen. Vor allem für junge Frauen. Und da sind wir doch auf einem guten Weg.