Die Kölner Staatsanwaltschaft hat nach dem Tod eines 18-Jährigen auf der Zülpicher Straße neue Details bekanntgegeben. Der Tatverdächtige (17) wurde erst vier Wochen zuvor aus der U-Haft entlassen.
Neue Details schockierenTodesdrama Zülpicher Straße: Verdächtiger (17) bereits zu Haftstrafe verurteilt
von Adnan Akyüz (aa)
Köln. In dem Fall um den getöteten 18-Jährigen auf der Zülpicher Straße verdichten sich die Hinweise gegen den festgenommenen Tatverdächtigen. Der 17-Jährige wurde in seiner Wohnung in Nippes gefasst und sitzt weiterhin in Untersuchungshaft. Nach den Ermittlungen der Kölner Staatsanwaltschaft hat es neue Erkenntnisse gegeben, die den Tatverdacht gegen den zuvor festgenommenen Cousin (16) entkräfteten.
Köln: 17-Jähriger nach Tötungsdelikt auf der Zülpicher Straße im Visier der Ermittler
Die Auswertung der Mobilfunkdaten, Zeugenaussagen in Bezug auf die Kleidung und Ergebnisse der Spurensicherung haben die Ermittler auf die Spur des 17-Jährigen gebracht, erklärt Ulrich Bremer, Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft.
Zeugen hätten demnach Aussagen zur Kleidung des mutmaßlichen Täters gemacht, die auf den 17-Jährigen passen, aber nicht auf seinen Cousin. „Die Beweise deuten auf den 17-Jährigen als mutmaßlichen Täter hin“, sagte Bremer dem EXPRESS. Auch sollen DNA-Spuren des Verdächtigen an der mutmaßlichen Tatwaffe gefunden sein.
Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger” berichtet, soll der Verdächtige in Polizei-Kreisen kein unbeschriebenes Blatt sein, im Gegenteil: Erst vier Wochen vor der Tat soll er aus der U-Haft entlassen worden sein. Er sei „gerichtsbekannt und auch schon verurteilt worden“, bestätigte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer.
Zülpicher Straße: Verdächtiger (17) schon einmal zu Gefängnis verurteilt
Der 17-Jährige sei im Juni zwar zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden, allerdings nach Jugendstrafrecht. Dadurch erhielt er die Möglichkeit einer sogenannten „Vorbewährung” und kam auf freien Fuß. Nun sitzt er wieder in U-Haft, die nächste Verurteilung könnte drohen.
Doch der 16-Jährige ist auch noch nicht vom Haken. Er und drei weitere junge Männer sind weiterhin beschuldigt. Jetzt soll ermittelt werden, ob und, wenn ja, wie sie an der Tat beteiligt waren. Etwa, ob einer von ihnen den mutmaßlichen Täter zu der Tat aufgefordert hat. Laut Bremer soll es aber eine Person gewesen sein, die zugestochen haben soll.
Nach der tödlichen Attacke auf den 18-Jährigen an der Zülpicher Straße am 31. Juli wurde der Leichnam des jungen Mannes auch schon obduziert. Das wird bei allen Tötungsdelikten mit Fremdeinwirkung gemacht. Das Ergebnis ist laut Bremer aber noch nicht bekannt.