Kölns Erzbischof Rainer Maria Woelki hat weiß Gott nicht nur Freundinnen und Freunde. Nun droht ihm sogar die NRW-Landesregierung mit einem Verfahren.
Zoff um PriesterausbildungNRW-Landesregierung droht Kardinal Woelki und beruft sich auf Uralt-Vertrag
Der Wirbel um Kardinal Rainer Maria Woelki nimmt kein Ende: Die nordrhein-westfälische Landesregierung hat Woelki nun mit einem Vertragsverletzungsverfahren beim Vatikan gedroht.
Dabei geht es um den umstrittenen Ausbau der vom Erzbistum Köln finanzierten Kölner Hochschule für Katholische Theologie.
Köln: NRW-Landesregierung droht Rainer Maria Woelki
Kritikerinnen und Kritiker werfen Woelki vor, diese Hochschule zielstrebig als konservative Konkurrenz zur traditionsreichen Theologischen Fakultät der Universität Bonn auszubauen.
In einem Bericht an den Wissenschaftsausschuss verweist Wissenschaftsministerin Ina Brandes (CDU) nun jedoch auf das 1929 abgeschlossene Preußenkonkordat.
In diesem Staatskirchenvertrag zwischen dem Vatikan und Preußen sei festgelegt worden, dass die Ausbildung der Priester im Erzbistum Köln an der Universität Bonn erfolgen solle. Das Konkordat ist weiterhin in Kraft – einer der Rechtsnachfolger von Preußen ist das Land Nordrhein-Westfalen.
Die Kölner Hochschule sei deshalb darauf hingewiesen worden, dass eine Neueinschreibung von Priesteramtskandidaten durch das Konkordat nicht gedeckt sei, schreibt Brandes.
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„Die Kölner Hochschule für Katholische Theologie wurde daher aufgefordert, den neu Eingeschriebenen nahezulegen, zur Fortsetzung ihres Studiums an die Universität Bonn zu wechseln. Zudem wurde bei einer weiteren und fortgesetzten Einschreibung von Priesteramtskandidaten wegen des Verstoßes gegen Artikel 12 des Preußenkonkordats die Einleitung eines Vertragsverletzungsverfahrens beim Heiligen Stuhl in Aussicht gestellt.“
Brandes verweist darauf, dass Woelki mittlerweile in einem Interview mit der Katholischen Nachrichten-Agentur KNA selbst gesagt habe, dass „die Priesteramtskandidaten des Erzbistums Köln (...) ihr Studium zum Wintersemester in Bonn“ beginnen würden. (dpa)