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Zülpicher Platz geräumtCorona ist vorbei? Polizei fassungslos - Stadt Köln droht

Räumung Zülpicher Platz 06062021

In der Nacht von Samstag auf Sonntag, 6. Juni, räumte die Kölner Polizei den Zülpicher Platz.

von Jan Wördenweber  (jan)

Köln – Der Starkregen von Freitag auf Samstag bedeutete für die Einsatzkräfte nur kurz Entspannung. In der darauffolgenden Nacht hatten Polizei und Ordnungsamt wieder alle Hände voll zu tun, wie ein Polizeisprecher am Sonntagmorgen (6. Juni) mitteilte.

  1. Köln: Polizei und Ordnungsamt im Dauereinsatz
  2. Aachener Weiher, Zülpicher Platz geräumt
  3. Zu wenig Abstand auch auf den Ringen

Was der Beamte in der Leitstelle der Kölner Polizei im Einsatzbericht aus der Nacht lesen musste, kommentierte er zunächst einmal ironisch: „Auf den Ringen ist Corona scheinbar vorbei.“

Polizei Köln: Aachener Weiher, Zülpicher Platz und weitere Hotspots geräumt

Die Ordnungshüter zeigten sich fassungslos, wie sehr viele junge Nachtschwärmer offenbar davon ausgehen, dass das Virus besiegt sei.

Alles zum Thema Corona

Zu voll, zu wenig Abstand und Alkoholkonsum in Verbotszonen: Das galt auch für weitere Hotspots im Kölner Nachtleben unter freiem Himmel. Laut Polizei mussten neben Bereichen auf den Ringen auch die Schaafenstraße, der Stadtgarten und der Aachener Weiher geräumt werden. Hier war es bereits in der Nacht zu Fronleichnam zu einer Massen-Party gekommen.

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Polizei und Ordnungsamt waren von Samstag auf Sonntag, 6. Juni, an zahlreichen Hotspots in der Innenstadt im Einsatz, wie hier am Brüsseler Platz.

Auch der Zülpicher Platz wurde gegen 1.30 Uhr geräumt. Laut Augenzeugen hatten viele Feiernde ihre Mund-Nasen-Bedeckungen unterm Kinn hängen und ignorierten das Alkoholkonsumverbot.

Auf dem Asphalt vor dem Späti-Kiosk: Unzählige Glasscherben von zerschlagenen oder fallengelassenen Bierflaschen.

Stadt Köln: Verschärfungen statt weitere Lockerungen möglich

Bereits nach den Vorfällen in der Nacht zu Fronleichnam hatte sich Andrea Blome, Leiterin des Krisenstabs der Stadt Köln mit mahnenden Worten an die Öffentlichkeit gewandt. Am Sonntag legte sie unmissverständlich nach.

„Ich verstehe, dass sich jeder wünscht, die Pandemie wäre vorbei. Das ist sie aber nicht! Kein Verständnis kann ich für all diejenigen aufbringen, die sämtliche Corona-Regeln außer Acht lassen und schon jetzt zusammenkommen und feiern, wie man es aus Zeiten vor Corona kennt. Insbesondere im Bereich der bekannten Hotspots standen Hunderte von Menschen dicht an dicht und mussten von Polizei und Ordnungsamt auseinandergedrängt werden, da Ansprachen oftmals kein Gehör fanden.“

Blome weiter: „Wer sich so verhält, riskiert, dass die Zahl der Neuinfektionen wieder nach oben schnellt. Das ist verantwortungslos und in höchstem Maße unsolidarisch. Wir werden das Wochenende in Abstimmung mit der Polizei auswerten und diskutieren, welche Mittel im Sinne der Gefahrenabwehr erforderlich und angemessen sind.“

Heißt: Die Stadt Köln droht damit, dass von weiteren Lockerungen, die bei niedrigen Inzidenzwerten möglich wären, erst einmal abgesehen wird.

Rechtlich ist sie dazu in der Lage: Die Kommune kann die Coronaschutzverordnung des Landes per Allgemeinverfügung verschärfen. So war es in Köln bereits bei der Ausgangssperre der Fall. In Köln galt sie bereits eine Stunde früher als in anderen NRW-Städten. (jan)