Mehr als 20 Jahre ist Toni Schumacher zumeist erfolgreich den Bällen als Torwart hinterhergesprungen. Am Freitag hat er einen besonderen Sprung gewagt, aber nicht auf dem frischen Grün, sondern aus großer Höhe ins kühle Nass.
Mutiger Sprung in die TiefeToni Schumacher löst Wette in Kölner Freibad ein
Köln. Freibad-Wetter zum Start ins Wochenende in Köln: Da hat sich Ex-FC-Keeper Toni Schumacher (67) nicht zweimal bitten lassen, auch wenn ihn an diesem Freitag (13. August) etwas anderes ins Stadionbad in Müngersdorf gezogen hatte. Denn für den Tünn galt es, zu seinem Wort zu stehen und eine Wette einzulösen.
Köln: Toni Schumacher im Stadionbad in Müngersdorf
Die Idee hinter der Aktion entstand in einer Folge des WDR2-Podcasts „Einfach Fußball“ im April. Hier kamen Toni Schumacher und Moderator Sven Pistor (49, WDR2 Liga live) auf die Idee, dass sie gemeinsam vom Zehn-Meter-Turm springen wollen. Der Tünn war von der Idee direkt begeistert und stimmte zu.
Zwei Männer, ein Wort – und so fuhren die beiden mit knatternden Motorrädern am Stadionbad in Müngersdorf vor, um die Wette zum Bundesliga-Start einzulösen.
„Solche Ideen entstehen, wenn Männer in der Pandemie nicht entlastet sind“, witzelt Schumacher. Von Anspannung oder Angst keine Spur. Der Tünn scherzt mit Kindern, posiert für Fotos und kommt gelassen in Badehose und Sportshirt in Richtung Sprungturm.
Köln: Toni Schumacher verrät ein Geheimnis seiner mentalen Stärke
Sein Geheimnis: „Nicht drüber nachdenken, das Herz in beide Hände nehmen und einfach machen.“ Auch für seinen mutigen Mitspringer Pistor hat Schumacher einen Tipp auf Lager: „Du musst denken, dass hinter uns ein Feuer und nach vorne der einzige Ausweg ist.“ Eine Methode, die er im antogenen Training gelernt habe, um seine mentale Stärke zu fördern.
Stolz zeigte Schumacher auch sein FC-Tattoo der ganz besonderen Art. Der Tünn hat ein großes „F “ auf seinem dicken Zeh tätowiert – ergibt zusammen „Effzeh“. Auf die Idee sei er vor ein paar Jahren in einem Urlaub in Fuerteventura gekommen.
Vor einer Sache habe der Tünn dann aber doch Angst: „Das kalte Wasser, das ist das Schlimmste für mich“, gesteht er und erkundet sich bei den Kindern um die Temperatur. Antwort: Arschkalt! Doch es half kein Jammern, für die beiden war der Ernst der Stunde gekommen.
Köln: Toni Schumacher springt vom Zehn-Meter-Turm im Stadionbad in Müngersdorf
Die beiden kraxelten die Leiter bis ganz nach oben auf den Zehn-Meter-Turm, und nach einem kurzen Blick in die Tiefe hieß es dann gemäß Absprache: 5, 4, 3, 2, 1, Feuer! Mit leichten Abzügen in der Haltungsnote rauschten die beiden ins Wasser.
„Wenn die alle so mutig sind wie wir beide, dann muss man sich um den FC keine Sorgen machen“, scherzte der Tünn nach seinem Sprung.
Toni Schumacher hofft auf positive Stimmung rund um den 1. FC Köln
„Ich finde das immer so ein bisschen traurig, wenn es am Anfang heißt, die Mannschaft sei eine ‚Wundertüte‘ und spiele sowieso wieder gegen den Abstieg. Lasst die Jungs doch einfach mal machen und schauen, was draus wird“, erklärte Schumacher. „Der FC hat die erste Runde überstanden, und ich drücke die Daumen. Ich bin Fan vom 1. FC Köln und wünsche mir, dass da ein bisschen positive Stimmung aufkommt“, hofft der Ex-FC-Vizepräsident.
„Das ist auch der Sprung ins kalte Wasser für den FC“, merkte WDR-Moderator Pistor mit Blick auf den Bundesliga-Start des 1. FC Köln gegen Hertha BSC am Sonntag (15. August) an.
Für die beiden mutigen Turmspringer gab es zum Abschied standesgemäß noch eine Freibad-Pommes rut-wieß – in der Hoffnung, dass der FC im benachbarten Rheinenergie-Stadion am Sonntag genauso mutig auftritt.