Am 15. Mai ist der Stichtag für Zensus 2022. Dabei werden in Köln mehr als 90.000 Menschen befragt. Wer sich weigert, dem droht eine heftige Strafe.
Zensus 2022Kölner werden gezählt – wer sich weigert, dem droht heftige Strafe
Es ist nicht mehr lange hin – dann wird in Deutschland gezählt. Auch in Köln. Gemeint ist eine Art Volkszählung. Offiziell heißt die Zensus. Stichtag ist der 15. Mai 2022. Eigentlich sollte sie bereits 2021 stattfinden, wurde aber Corona-bedingt auf 2022 verlegt.
Hintergrund: Es soll eine möglichst genaue Momentaufnahme der Bevölkerungsstruktur und der Wohnsituation erfragt werden. Im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen ist IT.NRW als Statistisches Landesamt für die Durchführung des Zensus 2022 zuständig. In Köln werden mehr als 90.000 Menschen befragt.
Wie läuft das ab und was passiert, wenn ich keine Auskunft geben will? EXPRESS.de beantwortet die wichtigsten Fragen.
Wer wird beim Zensus 2022 befragt?
Im Rahmen des Zensus 2022 werden bundesweit ab dem Zensusstichtag am 15. Mai 2022 bei der Befragung der Haushalte etwa 10,2 Millionen Menschen befragt sowie bei der Gebäude- und Wohnungszählung alle Eigentümerinnen und Eigentümer von Wohnraum.
Für die Haushaltebefragung wurden Anschriften in allen Kommunen Deutschlands zufällig ausgewählt. In Nordrhein-Westfalen betrifft dies ca. 1,4 Millionen Personen. Alle Personen, die an den ausgewählten Anschriften leben, sind nach § 25 ZensG 2022 zur Teilnahme an der Haushaltebefragung verpflichtet.
Auch Wohnheime (z. B. Studierendenwohnheime) und Gemeinschaftsunterkünfte (z. B. psychiatrische Heilanstalten) werden in die Zensus-Befragungen einbezogen.
Bei der Gebäude- und Wohnungszählung befragt IT.NRW in Nordrhein-Westfalen etwa 4 Millionen Eigentümerinnen und -eigentümer von Wohnraum schriftlich. Auch für diese Befragung besteht eine Auskunftspflicht nach § 24 ZensG 2022.
Wie laufen die Zensus-Befragungen ab?
Die Erhebungsbeauftragten werfen ca. eine Woche vor dem Stichtag, dem 15. Mai 2022, an den für die Haushaltsstichprobe zufällig ausgewählten Anschriften ein Anschreiben mit einem Terminvorschlag sowie einen Informationsflyer in die Briefkästen. Zum vereinbarten Zeitpunkt besucht eine Interviewerin bzw. ein Interviewer den Haushalt unter Berücksichtigung der erforderlichen Hygiene- und Schutzmaßnahmen. Alle Erhebungsbeauftragten können sich mittels eines Zensusausweises in Verbindung mit einem amtlichen Lichtbildausweis als Mitarbeitende der örtlichen Erhebungsstelle ausweisen.
Was passiert, wenn ich mich weigere, an Zensus teilzunehmen? 300 Euro Zwangsgeld
„Beim Zensus 2022 wird bei Auskunftsverweigerung kein Bußgeld, sondern ein sogenanntes Zwangsgeld verhängt“, erklärt ein Pressesprecher von IT.NRW auf EXPRESS.de-Nachfrage. „Man kann sich also nicht freikaufen. Das verhängte Zwangsgeld wird im ersten Schritt bei etwa 300 Euro liegen und kann sich weiter erhöhen, solange die Auskünfte nicht gegeben werden.“
„Nach den Erfahrungen aus dem Zensus 2011 und denen aus der Vorbefragung zur Gebäude- und Wohnungszählung im letzten Jahr gehen wir aber davon aus, dass die meisten Bürgerinnen und Bürger auskunftsbereit sind“, heißt es weiter. Das Procedere bei Verweigerern: „Personen, die nicht in der vorgegebenen Frist antworten, werden von uns zunächst freundlich erinnert. Wenn dann weiterhin die Antwort ausbleibt, wird in einem Mahnschreiben nochmals an die Auskunftspflicht erinnert. Erst wenn die Meldung auch danach nicht erfolgt, wird ein Zwangsgeld verhängt.“