Am Kölner Dom spielt sich am Mittwochabend (20. September) eine besondere Aktion ab.
Wirbel am Kölner DomAktion gegen Woelki aus den eigenen Reihen – das an „seinem“ Tag
Es soll ein öffentliches Zeichen der Liebe werden – aber auch eine deutliche Botschaft in Richtung Erzbistum!
Wenn mehrere katholische Priester am Mittwochabend (20. September 2023, ab 18.30 Uhr) eine Segnungsfeier für gleichgeschlechtliche Paare vor dem Kölner Dom zelebrieren, steht dabei auch Kardinal Rainer Maria Woelki einmal mehr im Zentrum der öffentlichen Kritik.
Gottesdienst auch für queere Paare findet am Kölner Dom statt
Denn: Anlass für die Aktion Protest ist der jüngste Fall eines Pfarrers aus Mettmann, der eine Segensfeier für Liebende – darunter homosexuelle Paare – abgehalten hatte. Die Folge: Kritik aus den eigenen Reihen!
Das Erzbistum hatte ihn dafür gerügt und öffentlich darauf verwiesen, dass der Vatikan solche Feiern ausdrücklich verbiete. Dieses Vorgehen führte zu einer Welle der Empörung. Und zu neuen Plänen!
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Es werde am Kölner Dom am Abend zunächst einen kurzen Gottesdienst geben, dann die individuelle Segnung und anschließend kirchenpolitische Statements, sagte der Münchner Geistliche Wolfgang Rothe, der die Aktion angeregt hatte.
Dass der 20. September ausgewählt wurde, ist dabei kein Zufall. Auf den Tag genau vor neun Jahren, am 20. September 2014, fand im Rahmen eines Pontifikalamtes die Amtseinführung von Kardinal Rainer Maria Woelki (67) als Erzbischof von Köln statt. Etwa zwei Monate zuvor war er von Papst Franziskus zum Bischof ernannt worden.
Unterdessen hat der Kölner Generalvikar Guido Assmann dazu aufgerufen, den Segnungsgottesdienst am Dom nicht als Protest zu verstehen. Er bekundete gegenüber der „Kölnischen Rundschau“ den Wunsch, „dass Fronten sich nicht verhärten, sondern wir im Gespräch bleiben über Liebe, Ehe, Partnerschaft, Weitergabe des Lebens, auch Brüche im Leben. Mag sein, dass wir an einem Punkt feststellen, wir sind hier nicht einig – aber wir sind als Christen gemeinsam unterwegs.“
Gegendemo mit Rosenkranzgebet am Kölner Dom angekündigt
Ob es Sanktionen für die beteiligten Mitarbeitenden der Erzdiözese (u.a. Seelsorgerinnen und Seelsorger) geben wird? Offen. Assmann: „Es ist doch viel wichtiger, welchen Wunsch die Menschen haben, die zu einem solchen Gottesdienst kommen.“ Es sei ihr Wunsch, an einem sicher ungewöhnlichen Ort Gottesdienst zu feiern. „Das ist viel wichtiger als das Fokussieren auf rechtliche Formulierungen und darauf, was einem Einzelnen dann passiert.“
Nach Angaben der Polizei Köln ist auch eine Gegendemo mit Rosenkranzgebet angemeldet. Sie will sich für die „katholische Ehe und Sittenlehre“ stark machen. Erwartet werden 20 Teilnehmende. (mit dpa, KNA)