In Köln-Mülheim wurde eine achtköpfige Familie aus ihrer Wohnung zwangsgeräumt. Demonstranten haben versucht, das zu verhindern.
Polizeieinsatz in KölnFamilie soll aus Wohnung raus: Demonstranten wollen Räumung verhindern
von Adnan Akyüz (aa)
Aufruhr in Köln-Mülheim. Aufgrund einer Zwangsräumung einer achtköpfigen Familie ist es am Dienstagmittag (1. Februar) zu einem Polizeieinsatz an der Frankfurter Straße gekommen. Ein Verein wollte mit einer Demo verhindern, dass die Menschen ihre Wohnung verlieren.
Die Demo nahe dem Wiener Platz hat die Aufmerksamkeit von vielen Passantinnen und Passanten auf sich gezogen. „Was ist hier denn wieder los?“, fragte ein Mann beim Vorbegehen. Der Verein „Sozialistische Selbsthilfe Mülheim“ (SSM) hatte eine Demo angemeldet, um die Zwangsräumung zu verhindern.
Köln: Demo wegen Zwangsräumung von achtköpfiger Familie
Mehrere Demonstrantinnen und Demonstranten hielten Plakate hoch, auf einem stand: „Ihr werdet uns nicht los. Wohnraum für alle“. Der Anmelder der Demonstration, Rainer Kippe vom SSM, hatte versucht, der von der Räumung bedrohten Familie mit ihren Kindern zwischen 4 und 17 Jahren zu helfen. „Wir haben die Stadt schon im Mai letzten Jahres nach einer Wohnung für diese Familie gefragt. Leider ist bis heute nichts passiert. Jetzt soll diese achtköpfige Familie aus ihrer Wohnung raus“, sagte er gegenüber EXPRESS.de.
Grund für die Zwangsräumung seien Mietschulden, wie Kippe erklärte. Die Stadt habe schon zweimal die Wohnung beschlagnahmt, um einer Räumung vorzubeugen. Die Schulden seien entstanden, weil es Probleme mit dem Jobcenter, das sonst die Miete gezahlt hatte, gegeben habe. „Als das Jobcenter dann wieder die Miete übernehmen wollte, hat der Vermieter das nicht mehr akzeptiert“, so Kippe.
Er hofft, dass für die Familie alsbald eine neue Wohnung gefunden werden kann. Am Nachmittag stand dann fest: Die Familie muss raus aus der Wohnung und soll übergangsweise in einem Hotel am Heumarkt untergebracht werden.
Kippe hat den Fall eigenen Angaben zufolge auch vor das Verwaltungsgericht Köln getragen, um mit einer einstweiligen Verfügung zu erreichen, dass die Familie eine passende Wohnung von der Stadt vermittelt bekommt. Eine Entscheidung des Gerichts steht noch aus.