Kölner Polizei ermitteltInstagram-Nutzer verhöhnt tote Jana (12)
- Während Tausende Menschen ihr Beileid ausdrückten, schrieb „umut_thaqi“: „Hat die verdient, die kleine Schlampe“.
- Wer steckt hinter so viel Hass und Spott? Wer verletzt Eltern zutiefst, die soeben ihr Kind verloren haben?
- Die Identität des Schreibers wird die Kölner Polizei bald ermittelt haben.
Köln – Sie war tapfer bis zum Schluss. Am 29. Januar starb die zwölfjährige Jana in der Kölner Kinderklinik. Ein Schock für über 22.000 Menschen, die dem Mädchen auf ihrem Instagram-Account folgten. Dort hatte die kleine Bloggerin über ihr Schicksal berichtet. Ein letzter Eintrag sorgt nun für Entsetzen. Denn der Instagram-Nutzer „umut_thaqi“ machte sich lustig über den Tod des Kindes.
Jana verlor den Kampf nach einem Jahr gegen die Leukämie
Sie hatten das Liebste verloren, was sie besessen hatten: Ihre Tochter und Schwester. Für Anja (43), Gunter und Julian (10) brach eine Welt zusammen, als das Herz von Jana nach vier Wochen Koma zu schlagen aufhörte. Anfang 2018 hatte Jana die bittere Diagnose erhalten. Und nun diese unfassbare Kommentierung auf Instagram.
„Hat die verdient, die kleine Schlampe“
Während Tausende Menschen ihr Beileid ausdrückten, schrieb „umut_thaqi“: „Hahaha hat sie verdient kleine kahba allahu akbar“. Übersetzt sagt der junge Libanese: „Hat die verdient, die kleine Schlampe“. Mutter Anja fragte noch einmal nach: „Was ha sie verdient?“. Die unglaubliche Antwort: „Tod zu sein :)“.
Eltern und Freunde nach dem Eintrag entsetzt
Mutter Anja zum EXPRESS: „Mir ist sofort schlecht geworden. Ich musste mich fast übergeben. Was ich da lesen musste, was so unbegreiflich und schmerzvoll. Ich konnte gar nicht damit umgehen, dass da jemand sich über den Tod meiner geliebten Tochter freute.“ Bei Instagram folgten kurz darauf zig Kommentare entsetzter Leser.
Kölner Polizist rät Eltern zu einer Strafanzeige
Auch der Kölner Polizist Dirk Rohde (55), der in seiner Freizeit Krebspatienten betreut und Jana im Krankenhaus einen Polizei-Teddy zur kleinen Aufmunterung geschenkt hatte, war fassungslos. Er hatte sich mit den Eltern in den letzten Monaten angefreundet und empfahl ihnen daher dringend, gegen den Verfasser dieser Nachricht Strafanzeige zu erstatten. Das taten die Eltern schließlich auch. „Ich werde es nicht dulden, mich, meine Familie oder Freunde auf Internetplattformen beleidigen, beschimpfen oder den guten Ruf zerstören zu lassen“, schrieb die Mutter.
Dem widerlichen Schreiber drohen Geldstrafe oder Haft
Wer steckt hinter so viel Hass und Spott? Wer verletzt Eltern zutiefst, die soeben ihr Kind verloren haben? Die Identität des Schreibers wird die Kölner Polizei bald ermittelt haben. Dann drohen ihm eine empfindliche Geldstrafe oder bis zu drei Jahre Haft wegen Störung der Totenruhe (§ 168 StGB).