In der Corona-Zeit sorgten Meldungen über um sich spuckende Menschen für besonderes Aufsehen. Die Polizei verfügt mittlerweile über sogenannte Spuckschutzhauben.

Jetzt ist ein Vorfall in Köln bekannt geworden, bei dem die Polizei einen renitenten Spucker auf diese Weise neutralisierte.

Mann (59) randaliert an Kölner KVB-Haltestelle in Neuehrenfeld

Der Mann, 59 Jahre alt, hatte in Neuehrenfeld am späten Samstagabend (25. November 2023) um 22 Uhr wegen Randale für einen Einsatz gesorgt. An der KVB-Haltestelle Nussbaumer Straße trat der Randalierer gegen Straßenbahnen, außerdem schubste er eine völlig unbeteiligte Frau. Augenzeugen verständigten die Polizei.

Als die Beamten und Beamtinnen eintrafen, wütete der Mann weiter, er leistete Widerstand und bespuckte die Einsatzkräfte. Die stülpten dem Mann eine Spuckschutzhaube über, verschlossen sie auf der Rückseite – und nahmen den Mann mit (atmungsaktiver) Tüte überm Kopf schließlich in Gewahrsam.

Die Polizei fertigte gegen den Randalierer und Spucker eine Strafanzeige wegen versuchter Körperverletzung und tätlichem Angriff auf Vollstreckungsbeamte/innen.

Nach Angaben einer Sprecherin des Landesamtes für Zentrale Polizeiliche Dienste (Sitz in Essen) kommen die Spuckschutzhauben bei der Polizei NRW seit 2020 zum Einsatz.

Sie seien „hypoallergen“, also nahezu unbelastend in Hinblick auf mögliche allergische Reaktionen des Trägers oder der Trägerin, und aufgrund ihrer Universalgröße für alle Kopfgrößen geeignet.

Anspucken – besondere Form der Missachtung und Herabsetzung

Das Anspucken stelle neben dem strafrechtlichen Aspekt (Beleidigungen, Körperverletzung) eine besondere Form der Missachtung und Herabsetzung dar.

Dies sei für die betroffenen Polizisten und Polizistinnen nicht nur unangenehm und ekelerregend, sondern bedeute bei ansteckenden Krankheiten des Spuckenden auch ein Gesundheitsrisiko. Der Einsatz von Spuckschutzhauben könne die Gefahren des Anspuckens für eingesetzte Kräfte reduzieren.