Die Deutz AG plant, für die geplante strukturelle Neuaufstellung jetzt auch einige Stellenstreichungen ein.
Trotz Milliarden-UmsatzKölner Traditionsfirma will hunderte Stellen streichen – „müssen ehrlich zu uns sein“
Das Kölner Traditionsunternehmen Deutz AG treibt die strukturellen Veränderungen voran, um Kosten zu sparen. Jetzt geht es bei dem Motorenhersteller erneut auch um Arbeitsplätze.
Wie Deutz-CEO Sebastian Schulte im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ erklärte, müsse nun an einigen Stellen genau hingeschaut werden. Das betreffe unter anderem den Bereich Forschung und Entwicklung, wo ordentlich eingespart werden soll.
Deutz AG machte 2024 etwa 1,8 Milliarden Euro Umsatz
„Insgesamt 30 Millionen Euro, aber natürlich, ohne unsere Innovationskraft einzuschränken, auch wenn wir planen, uns von bis zu 200 Personen zu trennen. Aktuell sind wir in konstruktiven Verhandlungen mit der Mitbestimmung zur konkreten Ausgestaltung“, so Schulte. „Wir müssen da ehrlich zu uns selbst sein. Vor allem, wenn es um den Verbrenner geht. Da stehen aktuell keine weiteren Entwicklungsaufgaben an. Daher werden wir uns in dem Bereich von Mitarbeitern trennen müssen.“
Schon länger bekannt ist, dass die Fertigung von Kurbelgehäusen am Standort in Köln-Kalk bis Ende 2026 eingestellt wird. Die rund 100 Beschäftigten, die dort betroffen sind, sollen aber an anderen Kölner Standorten eingesetzt werden.
Hier lesen: Kölner Firma stampft zum Jubiläum eigenes Festival aus dem Boden
Die Deutz AG hatte 2024 zeitweise mit Kurzarbeit auf eine Nachfragedelle am Markt reagiert. Die Belegschaft wurde außerdem um rund 350 Angestellte reduziert, nach Angaben des Unternehmens aber vor allem durch Stellen, die nach Renteneintritt der Mitarbeitenden nicht erneut besetzt wurden.
Gut 15 Millionen Euro waren dadurch eingespart werden. Jetzt sollen strukturelle Maßnahmen das Unternehmen wieder profitabler machen. 2024 war der Umsatz auf rund 1,8 Milliarden Euro gefallen, ein Jahr zuvor waren es noch rund 2,1 Milliarden gewesen.
CEO Sebastian Schulte hat als Ziel eine Verdopplung des Umsatzes bis 2030 ausgegeben. „Uns ist bewusst, dass die Verdopplung ein sportliches Ziel ist. Aber ich bin optimistisch, dass wir das hinbekommen.“
Gute Nachrichten gibt es für den Deutz-Standort in Köln-Porz. Unter anderem soll die Zusammenarbeit mit Daimler (die Deutz AG vertreibt Truck-Motoren für Nutzfahrzeuge) die Auslastung sichern. „Ab 2029 planen wir, die Endmontage des mittelschweren Motors bei uns hier in Köln“, so Schulte. „Eine gute Perspektive für die Auslastung unseres Werkes hier in Porz.“