Die KVB hält ihren „Fahrplan“ nicht ein: Seit einem Jahr sollen die neuen Anzeigegeräte an den Kölner Haltestellen installiert sein. Nun hat die KVB Gründe für die Verzögerung und einen Zeitpunkt der Fertigstellung genannt.
Ein Jahr nach geplanter FertigstellungKVB in Verzug: Viele Anzeigetafeln noch immer nicht in Betrieb
Pünktlichkeit und die KVB. Zwei Dinge, die viele Kölner und Kölnerinnen wahrscheinlich, ob berechtigt oder nicht, nicht gerade als „perfektes Match“ bezeichnen. Auch die Installation der neuen, moderneren Anzeigetafeln an den Haltestellen ist in Verzug geraten.
Wie EXPRESS.de bereits berichtete, hat die KVB den gesteckten Zeitplan in puncto Aufstellen der 450 modernen Anzeigetafeln an den Kölner Haltestellen nicht eingehalten. Doch wie ist jetzt, rund ein Jahr nach planmäßiger Fertigstellung, der aktuelle Stand? Darüber hat das Kölner Verkehrsunternehmen nun informiert.
KVB: Erneuerung der Anzeigetafeln in Köln mit viel Verzögerung
Das aktuelle Foto von der Haltestelle Venloer Straße/Gürtel in Köln-Ehrenfeld zeigt exemplarisch: Teilweise funktionieren die Anzeigetafeln nicht, oder aber, sie sind noch gar nicht montiert.
KVB-Sprecherin Gudrun Meyer: „Bis jetzt sind 90 Prozent der Anzeigetafeln installiert und in Betrieb genommen. Rund zehn Prozent sind noch nicht ausgetauscht“, erklärt sie. Als Grund für die Verzögerung nennt sie die „besonderen Situationen vor Ort, die umfangreichere Arbeiten erfordern.“
Was ist damit gemeint? Meyer erklärt genauer: „Bei einigen Fällen gibt es Probleme mit der Stromversorgung. Das liegt unter anderem an der Veralterung der Elektronik an den Haltestellen.“ Hintergrund sei, dass die neuen, modernen Anzeigen mehr Strom benötigen und diese Strommenge nicht mehr über die alten Kabel transportiert werden könne.
Heißt: An einigen Haltestellen müssten für die Montierung der Anzeigetafel neue Kabel verlegt werden. Ein deutlicher Mehraufwand also, der vorher nicht planbar war. Damit kommt sie auf ein weiteres Problem zu sprechen.
„Es sind keine Pläne und Unterlagen hinsichtlich der Elektroinstallation an den Haltestellen vorhanden“, so die Mediensprecherin. Entweder existieren sie nicht, weil die Erbauung der Haltestellen zu lange her ist, sie wurden anders abgelegt oder nie digitalisiert, vermutet Meyer.
KVB: Zusammenarbeit mit Stadt Köln verlangsamt Modernisierung
Heißt: Jedes Mal müssen vor Ort erst die Begebenheiten festgestellt werden, bevor die Arbeiten eingeleitet werden können. Doch das ist immer noch nicht alles. Denn: An anderen Haltestellen gebe es Probleme mit sogenannten Leerrohren. Hohle Rohre, durch die einzelne Kabel gezogen werden können.
„Auch da mussten wir im Verlauf der Arbeit an etlichen Haltestellen feststellen, dass die Rohre nicht durchgängig sind, dass man also kein neues Kabel hindurchstecken kann. Da sind umfangreiche Bauarbeiten nötig“, erklärt sie.
Beim Stichwort Bauarbeiten kommt ein weiteres Problem ins Spiel: „Jedes Mal, wenn ein Fundament erneuert werden muss, braucht man eine Genehmigung der Stadt Köln. Und das ist aufwändig. Teilweise bekommt man für bestimmte Orte zu bestimmten Zeiten keine Genehmigungen. Zum Beispiel an Karneval in der Innenstadt.“
Trotz vieler Probleme zeigt sich Meyer optimistisch und nennt einen Zeitpunkt, an dem das Projekt fertiggestellt sein müsste. „Beabsichtigt ist, dass die Arbeiten Mitte des Jahres abgeschlossen sind.“ Ob das klappt, wird sich zeigen. Immerhin stecken 75 Millionen Euro in der Modernisierung ...