Der eine wuchs in Köln auf, der andere hat hier seinen Wahlkreis: Ugur Sahin und Karl Lauterbach. Zwei ehrbare Männer, findet unser Autor, denen jedoch von einer Minderheit so viel Hass entgegenschlägt. Ein Kommentar.
Kommentar zu „Covidioten“Bei so viel Hass auf zwei Kölner stellt sich die ewige Frage
Wir haben Karl Lauterbach. Er redet den Deutschen ins Gewissen. Sagt, was keiner wissen will, ganz offen und in dieser Form auch nicht hören will. Dass die Pandemie eben noch lange nicht vorbei ist. Dass allerhöchste Vorsicht geboten ist. Dass es schärfere Regeln geben könnte. Lauterbach überspitzt dabei. Nervt manchmal. Er ist ein Mahner. Ein Warner.
Jetzt kann der Kölner sein profundes Wissen als neuer Gesundheitsminister einsetzen und mit den ihm jetzt gegebenen Möglichkeiten auch umsetzen.
Corona: Karl Lauterbach und Ugur Sahin im Visier der Querdenker
Wir haben Ugur Sahin, aufgewachsen in Köln. Er hat den Deutschen mit seiner Forschung geholfen. Sein Impfstoff Biontech brachte Hoffnung und das Leben zurück. Nicht die Normalität. Aber immerhin sind die Freiheiten größer als im letzten Jahr zur gleichen Zeit. Zwei ehrbare Männer, die helfen wollen in der Krise – und plötzlich zur Zielscheibe einer verstrahlten Minderheit werden.
Vor Lauterbachs Haus demonstrierten als Engel verkleidete Impfgegner, das SPD-Büro in Köln-Mülheim wurde mit Hass-Parolen besprüht. Sahin indes hat es mit Impf-Zweiflern zu tun, die wissen wollen, dass er sich den Piks nicht hat geben lassen. Dass er daraufhin von sich ein Beweis-Foto mit der Nadel im Arm ins Netz stellen musste, ist wahnwitzig genug.
Bei Lauterbach wird es auf Dauer darauf hinauslaufen, dass er sich nicht mehr wie gewohnt ohne bange Blicke vor seine Tür in Köln wagen darf. Und es stellt sich die ewige Frage: Wie dumm ist ein Teil der Menschheit?