Bunt in Köln unterwegsMehrere „Miles“-Transporter besprüht – Polizei durchsucht Wohnung

Ein Lieferwagen, der auf einer Straße unterwegs ist, wurde seitlich besprüht mit Buchstaben und dem Wort „Crew“.

Auf diesem „Miles“-Transporter, der im Kölner Straßenverkehr gesichtet wurde, prangt ein sogenanntes Tag (Kürzel, in dem Fall einer Sprayer-Gruppe).

Die Kölner Polizei hat die Wohnung eines mutmaßlichen Graffiti-Sprayers (38) durchsucht. Er soll für die Beschmierung von Fahrzeugen eines Car-Sharing-Unternehmens verantwortlich sein.

von Iris Klingelhöfer  (iri)

Plötzlich fuhren bunt bemalte „Miles“-Miettransporter durch Köln: An den Fahrzeugseiten prangten in großen Buchstaben „HipHop“, verziert mit Herzchen, komischen Figuren oder knalligen Tags.

Jetzt scheint klar, wer sich da mit Spraydosen ausgetobt hat. Wie die Polizei am Montag (14. Oktober 2024) bekannt gab, hat es eine Durchsuchung bei einem mutmaßlichen Graffiti-Sprayer (38) in Ehrenfeld gegeben.

Polizei Köln durchsucht Wohnung und prüft weitere Graffiti-Straftaten

Einsatzkräfte standen bei dem Tatverdächtigen am Donnerstagmorgen (10. Oktober) auf der Matte und durchsuchten seine Wohnung auf der Herkulesstraße. Es sollte sich lohnen.

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„Bei der Wohnungsdurchsuchung stellten die Beamten und Beamtinnen umfangreiches Beweismittel sowie mehrere Datenträger sicher“, erklärte ein Sprecher der Kölner Polizei.

Der 38-Jährige steht im Verdacht, vom 29. Januar bis 19. April 2024 mehrere Fahrzeuge des Car-Sharing-Anbieters „Miles“ mit dem Schriftzug Hiphop besprüht und beschädigt zu haben. Auch an Hauswänden soll er den Schriftzug hinterlassen haben.

Der Polizeisprecher: „Nach derzeitigen Ermittlunngen werden dem 38-Jährigen Sachbeschädigungen in über 30 Fällen zur Last gelegt.“ Damit aber nicht genug.

Die Kölner Kripo prüft derzeit, ob der Tatverdächtige für noch andere Sprayaktionen in Frage kommt. Demnach könnte er an weiteren 100 Taten beteiligt gewesen sein.

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Graffiti-Sprayen ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat: Wer erwischt wird, dem droht wegen Sachbeschädigung eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren.

Die Polizei sucht jetzt Zeugen und Zeuginnen, die Hinweise zu zurückliegenden mutmaßlichen Graffiti-Straftaten des 38-Jährigen geben können. Die Ermittler und Ermittlerinnen des zuständigen Kriminalkommissariats 43 sind unter Tefefon 0221 229-0 oder per E-Mail an poststelle.koeln@polizei.nrw.de zu erreichen.