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Fan-Rekord in Lanxess-ArenaBlut und Tränen im Käfig nach Höhner-Hymne – Event lockt viele Promis an

Kölner Lokal-Matador Deniz Ilbay
beim MMA.

Lokalmatador Deniz Ilbay lief beim Mixed-Martial-Arts-Event am Samstag (18. November 2023) wieder mit Maske und Sombrero in die Halle.

Beim Oktagon MMA in der Kölner Lanxess-Arena wurde ein neuer Rekord aufgestellt. 19.000 Fans bejubelten die Aktionen der Käfigkämpfer.

von Marcel Schwamborn  (msw)

Kämpfer, die sich im Käfig duellieren. Fans, die vor Begeisterung grölen, wenn Blut fließt. Tränen der Rührung oder Enttäuschung. Gestalten aus dem Hells-Angels-Milieu im Publikum. Es war einiges geboten am Samstagabend (18. November 2023) in der Lanxess-Arena.

2009 wurde der bisherige deutsche Rekord für ein „Mixed Martial Arts“-Event von der UFC mit knapp 13.000 Fans in Köln aufgestellt. In den fast 15 Jahren danach konnte keine Veranstaltung annähernd solche Zahlen erreichen. Nun war es bei „Oktagon 49“ so weit. 19.000 Menschen waren beim Kampf-Spektakel dabei.

Fußball- und Rap-Promis schauten sich Kampf-Spektakel in Köln an

Prominente Gäste wie Ex-FC-Spieler Marius Wolf, der Dortmunder Nationalspieler Nico Schlotterbeck und Rapper Gzuz saßen im Publikum, um sich die elf Kämpfe anzuschauen. Marcus Prinz von Anhalt, Pietro Lombardi und Freundin Laura Maria Rypa sowie Annika Jung mit Ex-„Bachelor“ Andrej Mangold waren ebenfalls dabei.

Alles zum Thema Lanxess-Arena

Aus der Ecke des Nischensports ist MMA inzwischen entwachsen. Das Mindestalter, um in die Halle zu kommen, liegt bei 18 Jahren. Beim MMA dürfen die Kämpfer, anders als beim Boxen, Tritte, Ellbogen und Knie einsetzen, der Kampf geht am Boden weiter. Verboten etwa sind Angriffe auf die Wirbelsäule, an die Kehle, Kopfstöße oder Fingerstiche in die Augen oder in den Mund. Gekämpft wird im achteckigen Ring – dem Oktagon.

MMA in der Lanxess Arena.

Mit 19.000 Fans wurde am Samstagabend (18. November 2023) ein neuer Rekord beim MMA-Event in der Lanxess-Arena aufgestellt.

Ein besonderes Heimspiel erlebte der Kölner Deniz Ilbay in seinem Kampf gegen den Briten Corey Fry. Der 28-Jährige, der unter dem Kampfnamen „El Pistolero“ agiert, ließ beim Einlauf in die Arena „Viva Colonia“ von den Höhnern spielen. Dazu trug er traditionell eine mexikanische Maske und einen Sombrero. Die Stimmung war sofort da.

Zu Beginn lief es für Ex-Boxer Ilbay noch nach Wunsch, als dieser die Fäuste fliegen ließ und teilweise heftige Treffer landete. Dann streute er jedoch Kicks mit ein, von denen Fry einen abfing und direkt in den Bodenkampf wechselte. Am Ende musste Ilbay aufgeben und sich gegen den Briten geschlagen geben.

Christian Eckerlin gegen Leandro Silva.

Christian Eckerlin (links) verlor am Samstag seinen Kampf gegen Leandro Silva.

Kämpferischer und stimmungstechnischer Höhepunkt des Abends war das Duell zwischen Christian Eckerlin und Leandro Silva. Eckerlin ist der wohl bekannteste deutsche MMA-Kämpfer. Während der frühere Fußballer von Darmstadt 98 frenetisch von den Rängen angefeuert wurde, gab es Buhrufe für den Brasilianer, der aber Gefallen an seiner Rolle gefunden hatte.

Sold-out-Award für MMA Oktagon.

Lanxess-Arena-Geschäftsführer Stefan Löcher überreichte den Oktagon-Machern den Sold-out-Award.

Es entwickelte sich ein harter Kampf mit vielen Wendungen. Am Ende blutete Eckerlin aus Mund und Nase, als die Schlusssirene ertönte. Die Punktrichter sahen Silva knapp mit 29-28,29-28,29-28 vorne. „Ich wollte den Kampf gewinnen. Ich bin nicht Gewinner oder Verlierer – die Fans sind die wahren Gewinner“, sagte der Mann aus dem Odenwald. „Schaut euch an, wo der Sport hingekommen ist.“

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Als Trostpflaster forderte Eckerlin, der vor wenigen Tagen 36 geworden war, vom Publikum ein Geburtstagsständchen ein. Die 19.000 kamen dem Wunsch lautstark nach.

MMA: Kölner Cihad Akipa verlor seinen Kampf gegen Matthew Bonner

Der gebürtige Kölner Cihad Akipa hatte mit Matthew Bonner einen echten Brocken vor sich. Bonner war bereits Champion bei der britischen Organisation Cage Warriors. Am Ende sahen die Punktrichter den Briten auch in der Lanxess-Arena knapp vorne.

Die Macher der tschechischen MMA-Organisation können mit der Resonanz auf ihre Events zufrieden sein. Bereits jetzt träumen sie von einem Käfig-Kampf in einem Fußballstadion. „MMA-Deutschland ist endlich da, wo es sein soll“, sagte Niklas Stolze nach seinem siegreichen Comeback.