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Fast vier Jahre späterMord an Silvia B. (†31): Neues Urteil für Kölner Täter fällt viel härter aus

Der Angeklagte steht im Gericht neben seinem Verteidiger.

Der Kölner (damals 35) steht am Tag des Urteilsspruchs am 17. März 2022 neben seinem Verteidiger Abdou Gabbar. Jetzt, mehr als zwei Jahre später, wurde er nach einigen juristischen Umwegen sogar zu lebenslänglicher Haft verurteilt.

Erneut ist vor dem Landgericht ein Urteil im Fall um die getötete Silvia B. gefallen. Diesmal fiel ein Urteil wegen Mordes, anders als beim ersten Mal.

von Thomas Werner  (tw)

Mehr als zwei Jahre sind seit dem ersten Urteil vergangen, jetzt ist ein neues da – und einer von Kölns spektakulärsten und langwierigsten Prozesse der vergangenen Jahre wohl abgeschlossen.

Das Landgericht Köln hat im Fall der ermordeten Silvia B. (†31) ihren ehemaligen Liebhaber zu lebenslanger Haft wegen Mordes und des unerlaubten Führens einer halbautomatischen Kurzwaffe verurteilt. Das bestätigte eine Gerichtssprecherin am Donnerstag (27. Juni 2024).

Urteil am Kölner Landgericht im Mordfall um Silvia B. (†31)

Damit endet ein juristisches Hin und Her, das seit März 2022 anhält. Der damals 35-Jährige war zu elf Jahren Haft wegen Totschlags verurteilt worden. Er wurde für schuldig gesprochen, im Dezember 2020 seine Geliebte Silvia B., Mutter eines Sohnes, mit zwei Kopfschüssen in ihrem Fiat Panda getötet zu haben.

Aber: Im Urteil hieß es, man habe nicht gesichert feststellen können, ob die Frau im Moment der Schüsse abgelenkt war und somit ein heimtückischer Mord vorlag. Stattdessen gab es das Urteil wegen Totschlags. Eine Enttäuschung für die Familie der toten Frau, die daraufhin Revision einlegte.

Der Fall ging zum Bundesgerichtshof (BGH), der das Kölner Urteil einkassierte – es seien Rechtsfehler begangen worden. Das war im Juni 2023. Der Fall ging zurück nach Köln, an eine andere Strafkammer am Landgericht. Jetzt fiel das neue Urteil.

Zwei Ermittler untersuchen den Fiat Panda von Silvia B.

Der Fiat Panda, in dem Silvia B. erschossen wurde, tauchte erst Wochen nach der Tat in Köln auf.

Zwischen dem Paar hatte es immer wieder Streit aus Eifersucht gegeben. Im Prozess vor dem Kölner Landgericht hatte der Staatsanwalt die Beziehung als „toxisch“ bezeichnet.

Silvia B. und der Angeklagte, der ihr Chef bei einem Versandhändler in Koblenz war, hatten eine außereheliche Beziehung. Die Mutter des Opfers sagte im Prozess aus, dass sich ihre Tochter in der Zeit sehr verändert hatte. „Sie war früher ein kontaktfreudiger Mensch, sehr lustig“, sagte sie aus. Doch zuletzt hätte ihre Tochter keine Kontakte mehr gehabt, sei in sich gekehrt gewesen.

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Nach den tödlichen Schüssen war Silvia B.s Leiche an einem Feldweg bei Ochtendung (Rheinland-Pfalz), wo sie lebte, mit Benzin übergossen und angezündet worden.

Den blutverschmierten Innenraum des Pandas ließ der Angeklagte in Köln professionell mit einem Hochdruckreiniger reinigen. Der Wagen wurde dann erst nach wochenlanger Fahndung am 15. Januar 2021 gefunden: geparkt an der Allerstraße in Köln-Chorweiler.