Nach Festnahme in MuckibudeGenießt Kölner Rocker-Boss (36) in Spanien schon wieder die Sonne?

Fotomontage eines Mannes vor einem Lamborghini.

Aykut Ö. (hier in 2018) hat eine Schwäche für Flitzer der Marke Lamborghini.

Er trainierte gerade im Fitnessstudio, da klickten die Handschellen: Der gesuchte Kölner Rocker-Boss Aykut Ö. ist gefasst – rund 2300 Kilometer von Köln entfernt. In Haft sitzt er aber nicht.

Während es in Köln herbstlich-kalt ist, lässt es sich Bandidos-Boss Aykut Ö. (36) an der südspanischen Costa del Sol gut gehen – doch damit war jetzt erstmal Schluss.

Ö. hatte offenbar vergessen, dass nach ihm europaweit gefahndet wird. Und so wurde der gesuchte Kölner am Mittwochabend (18. Oktober 2023) in Marbella festgenommen. Gerade als er seine Muckis trainierte. Jetzt soll Aykut Ö. jedoch schon wieder auf freiem Fuß sein.

Keine Fluchtgefahr? Kölner Rocker-Boss von Haft in Spanien verschont

Der Rocker-Boss soll einen Tag nach seiner Festnahme unter Auflagen aus der Haft entlassen worden sein, berichtet die „Bild“. Offenbar sah der spanische Richter keine Fluchtgefahr. Ö. musste seinen Pass abgeben, er muss sich nun regelmäßig bei den Behörden melden und darf nicht ausreisen. Die Kölner Staatsanwaltschaft weiß davon nichts.

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Sprecher Ulrich Bremer kann am Freitag (20. Oktober) weder dementieren noch bestätigen. „Wir haben bislang von den spanischen Behörden keinerlei offizielle Informationen zum Verfahrensgang vorliegen“, erklärt er gegenüber EXPRESS.de.

Seitens der Kölner Staatsanwaltschaft läuft schon lange ein Auslieferungsersuchen. Ö. hat in Spanien einen festen Wohnsitz, soll mit seiner Familie in einem prächtigen Anwesen leben. Ulrich Bremer: „Die Frage nach der Bewilligung der Auslieferung ist durch die spanischen Behörden zu klären. Falls diese nach spanischem Recht bewilligt werden sollte, kann der Verurteilte nach Deutschland überstellt werden, damit hier die Reststrafe vollstreckt werden kann.“

Kölner Rocker-Boss Aykut Ö. war fast ein Jahr auf der Flucht

Aykut Ö. war Anfang des Jahres aus der JVA Euskirchen, wo er eine Strafe wegen Verstoß gegen das Waffengesetz im offenen Vollzug absaß, abgehauen. Daraufhin wurde er zur Fahndung ausgeschrieben.

Jetzt, nach fast einem Jahr, erfolgte seine Festnahme unter spanischer Sonne. Von dort hatten die Fahnder und Fahnderinnen ihn Ende 2021 schon mal zurückgeholt, nachdem Ö. im Rheinland nicht zu einem Haftantritt erschienen war.

Aykut Ö.: Bandidos-Boss aus Köln schon mal in Marbella festgenommen

Damals war er zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil er sich Anfang 2019 mit einem Mitglied der verfeindeten „Hells Angels“ einen Schusswechsel hinter dem Kölner Hauptbahnhof geliefert hatte.

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Weil der Rocker seine Strafe nicht antrat, war er per internationalem Haftbefehl gesucht und schließlich in Marbella festgenommen worden. Nun wurde der inzwischen 36-Jährige, der eine Schwäche für Designer-Klamotten und schnelle Flitzer hat, dort zum zweiten Mal aufgespürt.

Kölner Staatsanwaltschaft bestätigt eine Festnahme in Marbella

„Uns liegen bislang polizeiliche Informationen vor, dass die mit Haftbefehl gesuchte Person in Marbella verhaftet worden ist“, bestätigte Stephanie Beller, Sprecherin der Kölner Staatsanwaltschaft, am Donnerstag (19. Oktober 2023) auch gegenüber EXPRESS.de.

Dies erfolgte über die Schiene Bundes- und Landeskriminalamt (BKA, LKA). „Seitens der spanischen Justizbehörden sind wir noch nicht informiert worden“, so Staatsanwältin Stephanie Beller. Dass der Bandidos-Boss inzwischen von der Haft verschont wurde – auch mit der Information scheinen es die Behörden in Spanien nicht eilig zu haben.