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Update

Sex auf EbertplatzSchnelle Nummer für Italiener (31) auch vor Gericht – Richter: „Blöd gelaufen“

Drei Einsatzfahrzeuge der Polizei stehen am Ebertplatz, außerdem zahlreiche Polizistinnen und Polizisten.

Eine Alarmierung wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses am Montagabend (9. September 2024) am Ebertplatz wurde zum Großeinsatz.

Sex auf dem Eberplatz: Der bizarre Fall sorgte für Aufregung – und zu einer schnellen Strafe.

von Iris Klingelhöfer  (iri)

Der Ebertplatz hat bisher als Drogen- und Kriminalitäts-Hotspot Schlagzeilen geschrieben. Vor einer Woche ist die Polizei allerdings wegen eines eher ungewöhnlichen Vorfalls alarmiert worden.

Ein Pärchen hatte dort Sex in der Öffentlichkeit. Und dann griff der Hund des Mannes (31) auch noch einen Polizisten an. Da der 31-Jährige in Deutschland keinen festen Wohnsitz hat und der Fall einfach gelagert war, wurde er nach seiner Festnahme jetzt im Schnellverfahren verurteilt.

Prozess in Köln nach Sex auf dem Ebertplatz – Urteil im Schnellverfahren

Bereits vier Tage nach dem Vorfall stand der Tatverdächtige am Freitag (13. September 2024) vor dem Amtsrichter. Der verdonnerte den aus Italien stammenden Angeklagten zu einer Geldstrafe von 70 Tagessätzen à 5 Euro wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses, fahrlässiger Körperverletzung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte.

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Der Italiener hatte ein umfassendes Geständnis abgelegt, berichtete der „Kölner Stadt-Anzeiger“, und schob den hemmungslosen Sex in der Öffentlichkeit auf die halbe Flasche Wodka, die er zuvor zu sich genommen hatte. Dass er seinen Hund, einen Rottweiler, nicht richtig festgebunden hatte, täte ihm leid, erklärte er.

„Das ist ja alles ziemlich blöd gelaufen“, so der Richter. Gegen die Sex-Gespielin des Italieners wird gesondert ermittelt.

Das Pärchen hatte am Montag (9. September 2024) einen Polizeieinsatz ausgelöst. Um 19.12 Uhr war zunächst eine Streife am Ebertplatz angerückt, nachdem Mitarbeitende der Videoleitstelle der Polizei Köln beobachtet hatten, wie ein Mann und eine Frau auf der Platzfläche den Geschlechtsverkehr vollzogen. In Höhe eines kleinen Restaurants amüsierten sich die beiden offenbar völlig ungeniert.

Pärchen hat Sex auf Kölner Ebertplatz – Polizist von Hund gebissen

„Wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses sollten die Personalien von den Tatverdächtigen festgestellt werden“, erklärte eine Polizeisprecherin am Dienstagmorgen (10. September) gegenüber EXPRESS.de.

Doch die Situation eskalierte. Als die Einsatzkräfte das Pärchen aufforderten, das Schäferstündchen zu beenden, stürmte der Rottweiler des Mannes auf die beiden Beamten zu und biss einem von ihnen in den Unterschenkel.

Verstärkung wurde angefordert. Kurz darauf war die Polizei mit mehreren Einsatzfahrzeugen und zahlreichen Kräften vor Ort. Auch die Tierrettung der Feuerwehr wurde alarmiert.

Der 31-Jährige ohne festen Wohnsitz wurde festgenommen und ins Polizeigewahrsam gebracht. „Er muss sich nun wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses und Widerstandes gegen Polizeibeamte verantworten“, so die Sprecherin.

Hier lesen: Lage am Ebertplatz: Kölner Politiker schlägt Alarm: „Noch skrupelloser als die Drogendealer“

Wegen des Hundebisses sei gegen den Mann zudem eine Strafanzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung gefertigt worden, erklärte sie weiter. Der betroffene Polizist kam leicht verletzt zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus. Die übrigen Einsatzkräfte blieben unverletzt.

Ein Mann fängt einen Hund mit einer Schlinge ein.

Bei einem Großeinsatz am Ebertplatz am Montagabend (9. September 2024) wurde ein Rottweiler von der Tierrettung der Feuerwehr eingefangen.

Der frei laufende Rottweiler wurde schließlich von einem Team des Tiertransports der Feuerwehr eingefangen und vorübergehend ins Tierheim gebracht.

Nach seiner Verurteilung will der Italiener jetzt so schnell wie möglich zurück in seine Heimat. Den Trip nach Köln wird er vermutlich nicht so schnell vergessen. Immerhin war er bis zu seiner Verurteilung auch einige Tage „in den Genuss“ des Klingelpütz' gekommen.

Der Angeklagte sitzt neben seiner Verteidigerin.

Der Angeklagte mit seiner Verteidigerin Madeleine Biberger beim Prozess am Freitag (13. September 2024) im Kölner Amtsgericht.

Ein Schnellverfahren (oder auch beschleunigtes Verfahren) muss ab Festnahme innerhalb einer Woche abgewickelt sein. Es ist nur in solchen Fällen zulässig, in denen der Sachverhalt einfach gelagert ist oder eine klare Beweislage besteht. Zum Beispiel, wenn der oder die Beschuldigte ohne festen Wohnsitz geständig ist oder auf frischer Tat erwischt wurde.

Schnellverfahren, bei denen die Strafe quasi auf dem Fuße folgt, sind fix, effektiv und entlasten die Justiz, weil die obligatorischen Prozessschritte wegfallen. So ist unter anderem keine vorherige schriftliche Anklage erforderlich.