Kölner Kripo mit RazziaKrasser Verdacht: Bande klaut Schrott und scheffelt Millionen

Container stapeln sich im Chempark Leverkusen vor Industrieanlagen.

Eine Bande soll im Chempark Leverkusen (Archivfoto vom 19. Februar 2024) Schrott für mehrere Millionen Euro geklaut haben.

Die Kölner Kripo hat eine Großrazzia durchgeführt. Es geht um Schrottklau im ganz großen Stil.

von Iris Klingelhöfer  (iri)

Schrott ist Schrott? Von wegen! Damit lassen sich Millionen machen. Das wusste ganz offenbar auch eine Bande, die jetzt Ziel einer Großrazzia geworden ist.

Wie die Kölner Staatsanwaltschaft und Polizei am Mittwochnachmittag (11. September 2024) bekannt gaben, ist es am Morgen zu mehreren Durchsuchungsaktionen gekommen.

Kölner Kripo mit Großrazzia: Schrottklau wurde Millionen-Geschäft

Ab 6 Uhr standen die Ermittlerinnen und Ermittler bei insgesamt sieben Objekten in Leverkusen, Köln, Bergisch Gladbach sowie in Sachsen-Anhalt auf der Matte und wedelten mit richterlichen Durchsuchungsanordnungen.

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Bei den Objekten handelt es sich um Firmen, Wohnungen und, so EXPRESS.de-Informationen, einen Schrottplatz.

Hintergrund des Großeinsatzes ist ein bei der Staatsanwaltschaft Köln geführtes Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des schweren Bandendiebstahls gegen sechs Angestellte (31 bis 57) von Schrottunternehmen sowie Firmen, die auf dem Gelände des Chemparks Leverkusen ansässig sind.

Kopf der Bande soll ein 38-Jähriger aus Leverkusen sein. Er und die fünf anderen Beschuldigten sollen seit 2021 arbeitsteilig Metallschrott (wie Ausbauteile) im Gegenwert von circa 3,7 Millionen Euro konspirativ beiseite geschafft, vom Gelände des Chemparks abtransportiert und schließlich zu Geld gemacht haben.

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Der Chempark, der südlich der Innenstadt von Leverkusen liegt, ist riesig. Seine Fläche beträgt 480 Hektar, das sind umgerechnet 4.800.000 Quadratmeter. Rund 200 Betriebe sind dort ansässig.

Bei der Razzia stellten Einsatzkräfte umfangreiche Beweismittel sicher. Darunter zahlreiche Mobiltelefone, Festplatten, Laptops sowie eine sechsstellige Bargeldsumme, außerdem zwei Schusswaffen, Munition und einen Schlagring.

„Die Ermittlungen des Kriminalkommissariats 71 dauern an“, erklärte Polizeisprecher Christoph Gilles. Festnahmen habe es bei dem Einsatz nicht gegeben.