Prozess in KölnMasseur (53) schob Tanga zur Seite: Massage wurde für Frau zum Albtraum

Massage in einer Praxis mit Massage-Öl

Ein Masseur steht am Mittwoch (13. Oktober 2021) in Köln vor Gericht. Er soll bei einer Massage sexuell übergriffig geworden sein. Das Symbolfoto wurde 2018 in einer Praxis gemacht.

In einem Kölner Massagestudio kam es zu einem sexuellen Übergriff. Ein 53-jähriger Masseur saß jetzt im Amtsgericht auf der Anklagebank.

von Iris Klingelhöfer  (iri)

Köln. Eine Massage soll entspannen und für Wohlbefinden sorgen. Doch für eine junge Frau (27) wurde sie zum Albtraum, denn sie wurde zum Opfer einer Sex-Attacke. Am Mittwoch (13. Oktober 2021) musste sich der Masseur (53) vor dem Amtsgericht verantworten.

Laut Anklage wollte das spätere Opfer eine Nackenmassage. Doch der 53-Jährige soll deutlich tiefer zugegriffen haben. Und nicht nur das. Dementsprechend fiel auch das Urteil aus, das noch am selben Tag gesprochen wurde.

Prozess in Köln: Sexueller Übergriff in Kölner Massagestudio?

Demnach ist der Angeklagte auch mit dem Finger in die 27-Jährige eingedrungen – und das ist Vergewaltigung. Entsprechend wurde der Masseur zu einer Gefängnisstrafe von zwei Jahren und drei Monaten verurteilt. Auch muss er 5000 Euro Schmerzensgeld zahlen.

Der 53-Jährige bestritt vor Gericht die Vorwürfe. Er behauptete, dass die junge Frau ihn verführen wollte. Die 27-Jährige lief später weinend aus dem Saal.

Der Vorfall passierte im April 2019 in einem Kölner Massagestudio, in dem der Angeklagte damals ein Praktikum machte. Der Mann hatte zunächst die gewünschten Partie durchgeknetet.

Prozess in Köln: Opfer (27) leidet seit dem Vorfall massiv

Durch die Massage ermüdet, fiel seine Kundin in einen leichten Dämmerschlaf. Das soll der Angeklagte ausgenutzt haben, um der Frau, die sich inzwischen auf den Rücken gedreht hatte, den Tanga zur Seite zu ziehen, sie im Intimbereich zu streicheln und zu vergewaltigen. Anschließend soll er noch versucht haben, sie zu küssen.

Die Frau trat in dem Prozess als Nebenklägerin auf. Während ihrer Zeugenaussage wurde auf ihren Antrag hin die Öffentlichkeit ausgeschlossen. Ihr Vater, der ebenfalls Zeuge war, berichtete, wie sehr die Tat seine Tochter verändert hat. Sie sei seitdem ängstlicher und zurückhaltender, sagte er. Auch ging die Beziehung der jungen Frau in die Brüche. Zudem war sie für einen Monat in einer psychiatrischen Klinik. (iri)