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Show kommt nach KölnEr kennt alle Mega-Stars: Sein Job kostete ihn fast das Leben

Hermjo Klein (l) mit Udo Lindenberg (m)  und seiner Frau.

Er schenkte Deutschland Riverdance: Hermjo Klein (links) mit Udo Lindenberg und seiner Frau.

Johnny Cash, David Bowie, die Rolling Stones, Tina Turner, Jimi Hendrix und viele, viele mehr – Hermjo Klein hatte sie alle.

von Laura Schmidl

Udo Lindenberg, Harry Belafonte und Nana Mouskouri waren seine Trauzeugen. Seit 61 Jahren ist er im Business, angefangen mit 16 im Jazzclub, inzwischen einer der großen Konzert- und Tourneeveranstalter, außerdem Show-Produzent.

Er hat wirklich alles erlebt. Sogar geschossen wurde schon auf ihn. Wie es dazu kam – und wie er Yoko Ono kennengelernt hat – erzählt der heute 77-Jährige im Gespräch mit EXPRESS.

Riverdance-Entdecker: Yoko Ono abgehoben? Überhaupt nicht

Sind die Megastars alle total abgehoben und ein bisschen plemplem? Herman Josef „Hermjo“ Klein widerspricht dem vehement. „Ich war bis jetzt von fast allen sehr positiv überrascht – und über die negativen Überraschungen rede ich nicht“, sagt er und lacht. „Die ganz Großen sind ganz normal.“ Seinen Mitarbeitern sage er aber auch: „Eine Bühne ist nicht umsonst erhöht. Das haben sich die Künstler erarbeitet und verdient.“

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Eine der positiven Überraschungen: Yoko Ono. Die Ehefrau von John Lennon wird gemeinhin für das Ende der Beatles verantwortlich gemacht und dient vielen Fans als Hassfigur. Hermjo Kleins Erinnerung an die Künstlerin ist eine andere. Er veranstaltete eine Tournee mit ihr und hatte ihr im Berliner Kempinski-Hotel die Luxus-Hochzeitssuite gebucht, erzählt er. „Mittags kam sie an und die Suite war noch mit einem frisch verheirateten Paar belegt. Ich habe mich an der Rezeption aufgeführt wie ein Berserker. Plötzlich tippt mir jemand auf die Schulter…“

Er drehte sich um und: „...da steht sie vor mir. Sie fragt, was los sei und ich erkläre ihr die Situation. Da sagte sie: ‚Wenn sie gestern geheiratet haben und es ihre Hochzeitsnacht ist, ist es für sie einer der schönsten Tage ihres Lebens. Den machen wir ihnen nicht kaputt.‘“ Also warteten sie bis zum Abend.

Mehrere Menschen in Anzügen und eine Braut im Hochzeitkleid posieren für ein Foto.

Hermjo Klein und seine Frau (Mitte) mit seinen Trauzeugen Udo Lindenberg, Harry Belafonte, Nana Mouskouri und Georg Milbradt. Außerdem im Bild: Die schwarz-weißen Schuhe, die ihm Komplimente von Keith Richards einbrachten.

Nach Abschluss der Tournee, die Klein ordentlich Miese einbrachte, habe Yoko Ono außerdem die Hälfte des Verlusts freiwillig aus eigener Tasche bezahlt. „Das hätte sie nicht tun müssen und es ist auch bei keinem anderen passiert“, sagt Klein. „Sie galt immer als die Böse, die John Lennon kaputt gemacht hat – überhaupt nicht.“

Verfolgungsjagd mit Limousinen und Gewehren

Ein anderes Mal kostete ihn sein Job fast das Leben: Kurz nach dem Tod des spanischen Diktators Francisco Franco hatte er den Live-Auftritt von Sängerin Joan Baez im spanischen TV organisiert. „Da waren knapp 500 Gäste – viele davon Alt-Faschisten.“ Ungeplant sang sie die Widerstandshymne „No Nos Moverán“. „Die Leute haben sogar mitgesungen. Danach aber kam der Regisseur zu mir und sagte: Hol sie runter, ihr müsst weg, es gibt Morddrohungen!“

Im Auto seien sie zum Hotel gefahren. „Plötzlich knallte es hinter uns. Zwei schwarze Limousinen fuhren hinter uns her, mit Gewehren aus dem Fenster, man hatte auf uns geschossen. Das waren Faschisten.“ Eine Szene wie aus einem Actionfilm.

Seine Entdeckung Riverdance kommt nach Köln

Hermjo Klein könnte wohl viel Stunden über seine Erlebnisse mit Weltstars erzählen. Über die Komplimente über seine schwarz-weißen Schuhe (sein Markenzeichen) von Stones-Gitarrist Keith Richards zum Beispiel. Über Mick Jagger, der „einer der angenehmsten Menschen ist, solange man professionell mit ihm arbeitet. Sobald man Fehler macht, kann er zum Tier werden.“ Über die angeregten politischen Diskussionen mit Jazzmusiker Duke Ellington. Oder darüber, dass er als Veranstalter Madonna ablehnte, weil die Tickets zu teuer gewesen wären.

Eine seiner Entdeckungen war die Tanzshow Riverdance. „Ich bin dem Tanz sehr verbunden. Das wussten die Agenten von Riverdance natürlich auch und hatten mich eingeladen, das anzugucken. Ich war geflasht.“ Und er war sich sicher: „Ich habe sofort gesagt: ‚Das wird ganz groß in Deutschland.‘“ Trotz aller Warnungen seiner Mitbewerber, Riverdance würde floppen, sollte er Recht behalten.

Sechs Millionen Menschen sahen die Show inzwischen. Am 11. Dezember 2024 gibt es in Köln in der Lanxess-Arena dazu die nächste Möglichkeit. Tickets gibt es an den bekannten Vorverkaufsstellen.