Mit einem Schockanruf bei einem Seniorenpaar haben Betrüger fette Beute gemacht. Ein falscher Polizist und eine angebliche Staatsanwältin hatten sich mit schlimmen Nachrichten gemeldet.
„Schwangere überfahren”Betrüger machen fette Beute in Köln – mit Horror-Story über Tochter
Köln/Solingen. Die Maschen der Betrüger in Köln und darüber hinaus: Der Kreativität scheinen keine Grenzen gesetzt, in Sachen Skrupellosigkeit erst recht nicht. Am Dienstag (21. September) macht nun erneut ein Fall aus Köln die Runde, bei dem die Kriminellen erfolgreich einem älteren Ehepaar ihre Lügengeschichte aufgetischt haben – und damit fette Beute machten. Jetzt ermittelt die Polizei.
Was war genau passiert? Mit der derzeit bei Betrügern beliebten Masche des Schockanrufs meldete sich am Donnerstag (16. September) gegen 16 Uhr ein unbekannter Anrufer bei einem älteren Ehepaar aus Solingen. Der 87-jährigen Frau und dem 82-jährigen Mann stellte er sich als Polizist vor, der schlechte Nachrichten zu überbringen hatte.
Betrüger in Köln: Paar aus Solingen übergibt Schmuck
„Ihre Tochter hat eine Schwangere überfahren und ist nach Fahrerflucht festgenommen worden“, sagte der Unbekannte, um das Ehepaar zu verunsichern. Um seine Geschichte zu untermauern, übergab er das Gespräch an eine Komplizin, die sich gegenüber den Senioren als Staatsanwältin vorstellte und den traurigen Vorgang rund um die Tochter des Paars bestätigte.
„Beide behaupteten eloquent, dass die Tochter der Angerufenen einen tödlichen Unfall verursacht habe und sich nun in Haft befinde“, erklärt ein Sprecher der Polizei. Zur Auslösung müssten die Eltern nahe des Kölner Amtsgerichts einen fünfstelligen Bargeldbetrag übergeben. Das Paar war verunsichert und aufgrund der guten Gesprächsführung des Betrüger-Duos offenbar von der Geschichte überzeugt. Sie machten sich auf den Weg nach Köln.
Schockanruf mit Erfolg: Polizei hofft auf Zeugenhinweise
Eine ganze Tasche voller Gold- und Silberschmuck händigte das Paar in der Nähe des Ebertplatzes an eine unbekannte Frau aus. Diese wird als „rundlich, etwa 25 Jahre alt, mit mittellangem Haar und Mütze” beschrieben. Das Kriminalkommissariat 25 hat die Ermittlungen aufgenommen und bittet dringend um Zeugenhinweise.
Haben Sie in der Nähe des Übergabeorts etwas Verdächtiges gesehen? Können Sie nützliche Hinweise geben? Oder ist Ihnen möglicherweise Ähnliches widerfahren? Falls ja, werden Sie gebeten, sich unter der Telefonnummer 0221-229 0 bei der Kölner Polizei zu melden. (tw)