Einst Kult, heute peinlichDie kleinsten Dreck-Ecken der Stadt – „kein Wunder, dass es heißt, Köln sei schmutzig“

Eine dreckige Telefonzelle steht am Barbarossaplatz in Köln.

Die Telefonzelle am Barbarossaplatz in Köln ist nur noch versifftes Vandalismus-Opfer. Schon bald sollen die Zellen aber abgebaut werden.

Die Telefonzellen in Köln geben kein schönes Bild ab. Immerhin: Das Ende scheint nah.

von Thomas Werner  (tw)

Sie sind nur einen guten Quadratmeter groß – aber die meisten von ihnen sind trotz des kleinen Raumes zu Dreck-Ecken im Stadtbild von Köln geworden – die alten Telefonzellen. Vom Kult (und dem Nutzen) früherer Jahre ist nichts mehr übrig.

EXPRESS.de-Leser Dieter van Loon wendete sich mit neuesten Aufnahmen der Telekom-Zellen an die Redaktion und zeigte sich entrüstet. „Es handelt sich hier um die Verschmutzung des öffentlichen Raumes“, so van Loon. Gerade die Zelle am Barbarossaplatz sei „ein No-go“, wie er sagt.

Ärger über Telefonzellen in Köln – vom Kult ist nichts mehr übrig

Und tatsächlich: Viele der Zellen sind mittlerweile nicht mehr nur mit Graffiti besprüht, sondern dienen Menschen offenbar auch als Mülleimer oder Toilette. Ein trauriges, teilweise ekliges Bild!

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„Kein Wunder, dass es heißt, Köln sei eine schmutzige Stadt“, findet van Loon.

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Hoffnung auf Besserung dürfte kaum bestehen, dafür aber Hoffnung auf ein baldiges Ende der Siff-Bilder. Denn: Wie EXPRESS.de schon im Sommer 2024 berichtete, wird der Abbau der Telefonzellen wohl zeitnah erfolgen. „Wir gehen aktuell davon aus, dass die letzten öffentlichen Telefone im Jahr 2025 abgebaut sind. Wann die Telefone in Köln konkret an der Reihe sind, kann ich leider nicht sagen“, sagte eine Sprecherin der Telekom.

Bis dahin werde sich nichts mehr tun. Wie das Unternehmen bestätigt, ist nicht geplant, die Geräte noch einmal funktionstüchtig zu machen – oder sie zumindest von Schäden durch Vandalismus oder äußere Einflüsse zu befreien. Dies sei „leider nicht mehr sinnvoll und nachhaltig durchzuführen“.

Müll in der Telefonzelle am Gottesweg in Köln.

Die Telefonzelle am Gottesweg dient einigen offenbar als Müll-Entsorgungslager. In anderen Zellen sind vor allem die Optik und der Geruch erschreckend.

Für die Stadt Köln gibt es bis dahin zumindest weiter Mini-Summen. Für jede öffentliche Fernsprecheinrichtung, wie die Telefonzellen genannt werden, müssen monatlich 12,90 Euro an die Stadt entrichtet werden. Die Funktionalität der Anlagen ist dabei unerheblich.

In Betrieb sind die Telefonzellen ohnehin schon länger nicht mehr. Am 21. November 2022 wurde per Fernwartung die Münzannahme deaktiviert. Bis Ende Januar 2023 konnten noch Telefonkarten benutzt werden, aber auch das ist mittlerweile Geschichte. Und wird der Zeitplan eingehalten, gilt das 2025 auch für alle Telefonzellen in Köln.