Laut Verkehrsunfallstatistik 2021 sind die Straßen in Köln und Leverkusen im letzten Jahr etwas sicherer geworden. Ein Bereich fällt allerdings stark aus dem Rahmen.
UnfallstatistikKölner Straßen sicherer geworden – aber schlimme Entwicklung in einem Bereich
Weniger Schwerverletzte im Straßenverkehr, weniger verunglückte Radler und Fußgänger, dazu so wenig Todesopfer wie seit vielen Jahren nicht mehr! Die Verkehrsunfallzahlen 2021 in der Städteregion Köln/Leverkusen lassen sich (auch wegen Corona) sehen.
Doch besonders eine Zahl wirft einen dunklen Schatten auf die Bilanz, die die Kölner Polizei am Montag (14. März 2022) veröffentlicht hat.
Städteregion Köln/Leverkusen: Rund 109 Verkehrsunfälle täglich
Im vergangenen Jahr sind in Köln und Leverkusen insgesamt 39.634 Verkehrsunfälle passiert – das sind durchschnittlich rund 109 täglich. Das ist ein leichter Anstieg von 3,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (38.399). Mit Blick auf die Vorjahre ist dieser Stand allerdings immer noch deutlich niedriger als vor der Pandemie. Zum Vergleich: 2018 lag die Zahl bei 47.645.
18 Menschen haben 2021 in Köln (sieben) und auf den dazugehörigen Bundesautobahnen (elf) ihr Leben verloren. Im Stadtgebiet Leverkusen registrierte die Polizei Köln keinen Verkehrstoten. Insgesamt sei dies der niedrigste Stand seit fast zehn Jahren, so die Polizei.
Kölner Polizeidirektor: Zwei tödliche Radunfälle wegen geöffneter Autotür
Die Zahl der Unfallverletzten in der Städteregion sank auf 4957 (-294), die der dabei Schwerverletzten auf 704 (-19). Die Zahl der verunglückten Fußgänger sank auf 539 (-39).
Auch die Zahl der verunglückten Radfahrerinnen und Radfahrer ist mit 1872 rückläufig. 2020 waren es noch 2160. Polizeidirektor Gereon Eich, Vize-Chef der Direktion Verkehr: „Nach wie vor führen Fehler beim Abbiegen, Vorfahrtsverstöße oder auch das Einfahren in den Straßenverkehr zu Gefahrensituationen zwischen Auto- und Radfahrenden. Aber auch das Öffnen einer Autotür kann schwere Folgen haben und hat im vergangenen Jahr auf der Luxemburger Straße zu einem von insgesamt zwei tödlich verlaufenden Radfahrunfällen geführt.“
Polizei Köln: Schlimme Entwicklung bei Unfällen mit E-Scootern
Mit Blick auf die Verkehrswende registriert die Polizei Köln, dass immer mehr Menschen auf E-Scooter umsteigen und das stetig wachsende Angebot der Verleihfirmen nutzen. In diesem Zusammenhang blickt Gereon Eich besorgt auf die steigende Entwicklung an Verkehrsunfällen mit beteiligten E-Scooter-Fahrerinnen und -Fahrern.
Die Zahl ist krass: Insgesamt 351 E-Scooter-Fahrerinnen beziehungsweise -Fahrer verunglückten demnach im vergangenen Jahr – das sind mehr als doppelt so viele wie noch im Vorjahr (143). Allein in 92 Fällen sei hier Alkohol als Ursache im Spiel gewesen.
„Nach wie vor liegen die Hauptprobleme in der Kölner Innenstadt an den Feier-Hotspots am späten Abend und in der Nacht“, so Polizeidirektor Eich. Genau dort werde die Polizei in den kommenden Wochen und Monaten wieder verstärkt betrunkene E-Scooter-Fahrer und -Fahrerinnen in den Blick nehmen. Eich: „Wo andere ohne Rücksicht handeln und schwere gesundheitliche Folgen für sich und Unbeteiligte riskieren, helfen Appelle an die Vernunft nicht weiter.“ (iri)