Todesdrama auf Rheinbrücke in LeverkusenArbeiter (†22) obduziert – neue Erkenntnisse

Seit dem Arbeitsunfall auf der Rheinbrücke in Leverkusen läuft ein Todesermittlungsverfahren. Jetzt gibt es neue Informationen.

von Iris Klingelhöfer  (iri)

Wie ist es auf der Baustelle an der alten Leverkusener Rheinbrücke zu dem schweren Unfall gekommen? Seit sechs Tagen laufen die Ermittlungen auf Hochtouren. Inzwischen liegt auch das Obduktionsergebnis des verstorbenen Arbeiters (†22) vor.

„Die Obduktion hat ergeben, dass Verletzungsbild und Todesursache mit einem Sturzgeschehen vereinbar sind“, erklärte Stephanie Beller, Sprecherin der Kölner Staatsanwaltschaft am Dienstagnachmittag (3. August 2024) gegenüber EXPRESS.de.

Leverkusener Rheinbrücke: Wie kam es zu dem folgenschweren Unfall?

Bislang war berichtet worden, dass Teile von einem Baukran herabgestürzt und den jungen Bauarbeiter getötet haben. Laut Stephanie Beller gehen die Ermittlerinnen und Ermittler derzeit davon aus, dass der Verstorbene von einem Gerüst herabgestürzt ist.

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Möglicherweise kam beides zusammen, verursachten herabfallende Teile den Sturz des 22-Jährigen.

Das Unglück war am Donnerstagmorgen (29. August) im Bereich eines eingerüsteten Brückenpfeilers offenbar bei dessen Demontage passiert. Zwei Kollegen (58, 66) des Verstorbenen, die schwerst verletzt ins Krankenhaus gebracht worden waren, befinden inzwischen außer Lebensgefahr.

„Wir führen ein Todesermittlungsverfahren. Die Ermittlungen konzentrieren sich auf die Frage, ob es mit Blick auf das Unfallgeschehen und die schweren Folgen konkrete Anhaltspunkte auf ein strafrechtlich relevantes Fremdverschulden gibt“, so die Sprecherin der Staatsanwaltschaft.

Nach Todesdrama an Leverkusener Brücke: Weitere Untersuchungen

Die Abrissarbeiten an der alten A1-Brücke laufen seit Anfang des Jahres. Seit dem Unfall ruhen sie jedoch. Laut Stephanie Beller ist ein Sachverständiger bereits mit der Begutachtung der Unfallstelle beauftragt.

„Aufgrund der Komplexität werden gegebenenfalls weitere Sachverständige der Hydraulik und des Stahlbaus hinzugezogen“, erklärte sie gegenüber EXPRESS.de.

Das Arbeitsschutzdezernat der Bezirksregierung Köln ist ebenfalls eingeschaltet worden. Mitarbeitende waren kurz nach dem tödlichen Arbeitsunfall an der Leverkusener Brücke vor Ort.