Umstritten: Kardinal Woelki nutzte ein Sondervermögen, um millionenschwere Ausgaben für Gutachten und PR-Beratung zu zahlen. Der Vatikan findet dies völlig in Ordnung.
Nächster AufregerVatikan über Kölner Kardinal Woelki: Vorgehen völlig in Ordnung
Das dürfte für viele wieder ein Aufreger sein: Der Vatikan steht weiterhin hinter Kardinal Rainer Maria Woelki (65). In einer umstrittenen Finanzfrage hat Woelki nun volle Rückendeckung bekommen.
Es ging um die Finanzierung zweier Gutachten zum Umgang von Bistumsverantwortlichen mit Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs gegen Priester und um PR-Beratung.
Kardinal Woelki: Millionenschwere Sonderausgaben für Gutachten
Die Kosten beliefen sich insgesamt auf 2,8 Millionen Euro, wovon 820.000 auf die PR-Beratung entfielen. Woelki hatte das Geld einem Sondervermögen entnommen, das sich nicht aus Kirchensteuermitteln speist. Aus diesem Fonds kommen auch die Gelder, die das Erzbistum Köln an Opfer sexuellen Missbrauchs ausbezahlt.
Der Vorsitzende der vatikanischen Bischofskongregation, Marc Ouellet (77), bescheinigte Woelki in einem Brief, dass sein Vorgehen völlig in Ordnung gewesen sei. Woelki sei befugt, „frei über die Finanzmittel des Fonds zu verfügen“, teilte Ouellet in einem Brief mit, den die Deutsche Presse-Agentur einsehen konnte.
„Da folglich kein Vergehen vorliegt, gibt es auch keinen Anlass für kirchenrechtliche Konsequenzen“, so Ouellet, der als einer der mächtigsten Männer des Vatikans gilt. (dpa)