Ebay-Drama2000 Euro teuer: Schreckliche Wahrheit über Welpen im Tierheim Hürth

Ebay-Hunde

Auch dieser süße Welpe musste in Quarantäne. 

von Iris Klingelhöfer  (iri)

Hürth – Cathrin Lux kennt das Schicksal vieler Tiere. Doch das Leid der Hunde, die von oftmals skrupellosen Händlern über Internetplattformen verkauft werden, macht das Vorstandsmitglied des Hürther Tierheims Helenenhof besonders fassungslos – und wütend.

  1. Neun Hunde in Tierheim Hürth abgeben
  2. Ein Welpe bereits im Hürther Helenenhof gestorben
  3. Cathrin Lux vom Tierheim Hürth mit dringendem Appell

Am 11. Februar wurden ihr neun Hunde gebracht. Darunter sechs Welpen (zehn bis 16 Wochen alt), die über Ebay-Kleinanzeigen vermittelt werden sollten – unter anderem als angebliche Australien Shepherds zum Preis von mehr als 2000 Euro pro Tier. Dazu wurden zuckersüße Fotos gestellt.

„Die Rasse ist sehr beliebt und dadurch teuer“, erklärt Cathrin Lux. Tatsächlich seien die Tiere aber „billige“ Herdenschutzhunde aus Osteuropa.

Kranke Welpen im Tierheim Hürth: Einer an gefährlicher Infektion gestorben

Auch sollten alle abgegebenen Vierbeiner geimpft und gesund sein. Lux: „Es hat sich aber schnell rausgestellt, dass kein einziger gesunder Hund dabei ist.“ Alle hätten Durchfall und Flöhe gehabt.

Einer der Welpen ist bereits drei Tage nach Ankunft im Tierheim an einer für Hunde lebensgefährlichen Infektionskrankheit verstorben. Zwei weitere Welpen sind ebenfalls schwer krank. Tierpfleger des Helenenhofs bleiben auch nachts bei ihnen, um sie medizinisch zu versorgen.

Verstorbener Ebay-Welpe

Dieser Welpe ist inzwischen gestorben.

Die übrigen drei Welpen sowie die drei Hündinnen, die vermutlich für die „Produktion“ von Welpen angeschafft worden waren, befinden sich in Quarantäne. Ihnen geht es den Umständen entsprechend gut.

Haustiere aus dem Internet: Hürther Tierschützerin mit dringendem Appell

Im Hürther Tierheim sind bereits mehrfach potenzielle Ebay-Hunde gelandet. Cathrin Lux versteht Tierliebhaber nicht, die ihr Haustier im Internet kaufen. „Damit befeuert man nur den illegalen Handel“, erklärt sie energisch. Zudem wisse der Käufer meist nicht, woher das Tier tatsächlich stammt. Cathrin Lux: „Man bekommt einen Welpen in den Arm gedrückt, zahlt viel Geld und das war es.“

Die Tierschützerin appelliert: „Holen Sie Hunde entweder aus einem Tierheim, bei einem vernünftigen Tierschutzverein oder einem geprüften und einem Verband angeschlossenen Züchter, wo die Welpen ordentliche Papiere haben. Nirgendwo anders.“ (iri)