Die Entwicklung in Köln-Mülheim und am Wiener Platz lässt viele Anwohnerinnen und Anwohner verzweifeln.
Wiener PlatzKreissparkasse in Köln total versifft – Kundin entsetzt, was nach Beschwerde passiert
von Adnan Akyüz (aa)
Versiffte Geldautomaten, Uringeruch und Müll. Die Situation am Wiener Platz in Köln ist für viele Menschen kaum noch auszuhalten. Besserung ist nicht in Sicht.
In der Unterführung am Wiener Platz, am Eingang der Galerie oder entlang der Geschäfte an der Frankfurter Straße – Obdachlose und Menschen aus dem Drogen- und Alkoholmilieu werfen ein schlechtes Licht auf die Einkaufsmeile des Veedels auf der Schäl Sick.
Köln: Immer mehr Obdachlose am Wiener Platz
Immer mehr Menschen fühlen sich durch die jahrelange Fehlentwicklung des zentralen Platzes unwohl. So auch die Kölner Rentnerin Jolanta Midani-Dürre, die in Mülheim wohnt. Die 72-jährige ehemalige Altenpflegerin ist seit über 30 Jahren Kundin der Kreissparkasse Köln, geht jetzt aber in einen anderen Stadtteil, wenn sie zur Bank muss. Die Zustände bei der Kreissparkasse seien „nicht mehr auszuhalten“, sagt sie gegenüber EXPRESS.de.
Die Bank hat einen Vorraum, der von Obdachlosen als Schlafplatz genutzt wird. „Die pinkeln da in die Ecke und erledigen ihr großes Geschäft. Ich habe Angst, dass ich mir da eine Krankheit einhole. Ich bin sonst immer abends zur Bank gegangen, weil es dann ruhiger ist. Es ist aber eine Zumutung“, erklärt sie.
Mehrfach habe sie ihren Unmut über die Situation dem Bankpersonal mitgeteilt. „Die Leute, die dort arbeiten, können nichts dafür. Was mich aber sehr aufgeregt hat, ist der Umgang mit Kunden. Mir hat ein leitender Mitarbeiter mit der Polizei gedroht, wenn ich nicht die Filiale umgehend verlassen würde. Soll ich also akzeptieren, da zwischen Urin und Kot meine Überweisungen zu tätigen?“, sagt die Kölnerin verärgert.
Die Kreissparkasse leidet auch unter der Situation. Sprecher Michael Schwarz erklärt auf Anfrage von EXPRESS.de: „Seit einiger Zeit wird unser Foyer in Mülheim immer mal wieder von zwei Obdachlosen aufgesucht, die nicht nur das Foyer beschmutzen, sondern auch bereits beschädigt haben. Da sämtliche Ansprachen erfolglos blieben, haben wir daraufhin die gesetzlich bestellten Betreuer als auch verschiedene städtische Ämter sowie die Polizei auf den Umstand hingewiesen und Anzeige wegen Sachbeschädigung gestellt – bis heute ohne Erfolg.“
Laut des Sprechers bleibt das Foyer aktuell über Nacht geschlossen.
Kundinnen und Kunden müssen die Zustände also weiter in Kauf nehmen. Frau Midani-Dürre will das nicht mehr tun: „Ich fahre jetzt zu einer anderen Bank in Holweide. Da ist es sauber.“