Kreischalarm im Henkelmännchen: Als Wincent Weiss (30) am Dienstagabend (30. Mai 2023) die Bühne der Lanxess-Arena betritt, gibt es beim – vorwiegend weiblichen – Publikum kein Halten mehr. Rund 11.500 Fans sind an diesem Abend in Köln zusammengekommen, um ihren Wincent endlich wieder live singen zu hören.

Und wer denkt, dass es bei Wincent-Weiss-Konzerten eher seichte Töne gibt, der hat in diesem Fall weit gefehlt. Pyrotechnik, Lasershow, Konfettiekanonen und rockige Beats – Wincent zeigt beim Tourauftakt in Köln ganz deutlich: Er hat richtig Bock auf diese Tour! „Es ist unfassbar schön, wieder hier zu sein“, freut er sich. „Wir haben jetzt die Chance, für gut eineinhalb Stunden einfach alles zu vergessen.“

Wincent Weiss: Fannähe wird bei ihm großgeschrieben

Gleich zu Beginn des rund zweistündigen Konzert hüpft der 30-Jährige von der Bühne, klettert über die Absperrungen und nimmt ein Bad in der Menge – ganz ohne Security.

Einen jungen Fan macht er am Dienstagabend eine ganz besondere Freude. „Emma hat mir heute über Instagram ein Plakat zugeschickt“, erzählt er. „Sie ist mit ihrer Freundin Pauline hier, die heute Geburtstag hat. Also möchte ich Pauline ein besonderes Geschenk machen.“

Also klettert Wincent – dieses Mal mit Sicherheitspersonal, das ihm den Weg freimacht – erneut ins Publikum, singt dem Geburtstagskind ein Ständchen und überreicht ihr ein signiertes T-Shirt. Pauline kann ihr Glück kaum fassen, das sieht man auf den Leinwänden, die ihr Strahlen für alle 11.500 Menschen in der Arena sichtbar machen.

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Neben altbekannten Wincent-Weiss-Hits wie „Feuerwerk“, „Nur einen Herzschlag entfernt“, „Ich kann es kaum erwarten“, „Wer wenn nicht wir“ und „Musik sein“ spielt der 30-Jährige auch einige neue Songs, von seinem aktuellen Album „Irgendwo Ankommen“ – darunter „Spring“, „Bleiben Wir“ und „Wunder gesehen“.

Ein großes Highlight – das auf Wincent-Weiss-Konzerten schon Tradition hat – ist ein Medley, welches am Dienstagabend in Köln knapp zehn Minuten dauert. Wincent und seine Band kombinieren die unterschiedlichsten Musikstücke, darunter CROs „Traum“, „Lila Wolken“ von Marteria, Miss Platnum und Yasha, „Komet“ von Apache 207 und Udo Lindenberg, Apaches „Roller“, den 70er-Hit „Über den Wolken“ von Reinhard Mey, „Zukunft Pink“ von Peter Fox, „Ice Ice Baby“ von Vanilla Ice und „Cotton-Eyed Joe“ von Ricky Skaggs.

Wincent Weiss: Ernste Worte an seine Fans

Aber am Dienstagabend wird in der Lanxess-Arena nicht nur gefeiert. Wincent Weiss richtet auch die eine oder andere ernste Botschaft an seine Fans.

„Ich habe eine Ansage zu Social Media an euch. Das ist Fluch und Segen zugleich“, beginnt er. „Man kann viel teilen. Ich sehe da auch viel von euch. Aber wer mich verfolgt, hat vielleicht auch gemerkt, dass ich mein Privatleben in der letzten Zeit aus Social Media raushalte.“ Sein Rat an alle Fans: „Wenn ihr etwas Privates habt, das ihr schützen wollt, haltet es auch privat, damit es nicht kaputt gemacht wird. Auf Social Media wird immer viel beschönigt, das baut Druck auf. Aber seid, wie ihr seid und lasst euch von den sozialen Medien keinen Druck machen.“

Ein weiteres Anliegen, das Wincent am Dienstagabend sehr am Herzen liegt – mentale Gesundheit. Das kommt nicht von ungefähr, denn Wincent Weiss hatte selbst mit psychischen Problemen zu kämpfen, suchte sich damals einen Therapeuten. Deswegen appelliert er an Fans: „Wenn man sich den Fuß verletzt, geht man zum Arzt. Und es ist so bescheuert, dass man das nicht mit mentaler Gesundheit macht. Also: Redet mit Freunden und Familie über eure Probleme oder sucht euch professionelle Hilfe.“ Er betont: „Schämt euch nicht dafür, Hilfe anzunehmen. Das ist Bullshit!“

Wincent Weiss goes Boygroup

Gegen Ende des Konzerts offenbart Wincent Weiss dem Publikum dann noch einen großen Traum:„ Ich wollte immer eine Boyband haben, mit der ich tanzen kann. “

Also schmeißen sich der Sänger und seine Band in goldene Jacketts und führen zu „Was machst du nur mit mir“ eine Show auf, die Nick Carter und seine Backstreet Boys nicht besser hinbekommen hätten.

Am Ende des Abends bleiben beim Publikum eine Menge Eindrücke von einem facettenreichen Wincent-Weiss-Konzert, das die Fans so schnell sicher nicht mehr vergessen werden. Ein gelungener Tourauftakt im Kölner Henkelmännchen.