Die Polizei ermittelt nach der tödlichen Attacke auf einen 18-Jährigen auf der Zülpicher Straße in Köln. Ein Party-Hotspot, der immer mehr zur Problem-Zone mutiert.
18-Jähriger totTatort Zülpicher Straße: Kölns Party-Hotspot zieht immer mehr Problem-Publikum an
Köln. Sie gilt als Feier-Meile, auch wenn sich nur wenige hundert Meter Lokal an Lokal reiht. Einst von Studenten geprägt, hat sich Zülpicher Straße zum Negativen verändert. Und das nicht erst seit der gewaltsamen Auseinandersetzung in der Nacht zu Samstag (31. Juli). Doch der Tod eines 18-Jährigen ist der traurige Höhepunkt einer Entwicklung, die Anwohner wie Wirte haben kommen sehen.
Immer mehr Publikum hat der Bereich zwischen Zülpicher Platz/Ringe und dem Bahnhof Süd in den vergangenen Jahren angezogen. Immer öfter musste die Polizei den Straßenabschnitt sperren, wenn die Massen Karneval oder Fußball-Ereignisse feierten.
Köln: Ringe-Publikum auf der Zülpicher Straße, weil Diskotheken dicht sind?
Doch Anwohner wie Wirte beobachten seit Corona eine drastische Verschlechterung der Lage: „Hier mischt sich seit der Pandemie ein anderes Volk unter die Leute“, heißt es unisono. Ein Gastronom, der anonym bleiben möchte, wird deutlich: „Es tummeln sich hier jetzt Jugendliche, die früher auf den Ringen unterwegs waren.“
Grund seien die Discotheken, die wegen Corona geschlossen sind. Ein anderer Bar-Besitzer, Augenzeuge von der tödliche endenden Attacke auf der Zülpicher Straße, sagt zu EXPRESS: „Es gibt es immer mehr Leute, die asozial unterwegs sind. Gruppen, die mit Jogginghosen auf der Straße umherlaufen. Die Bars haben früher nie einen Türsteher gebraucht, jetzt ist das unumgänglich.“
Anwohner sehen die Stadt Köln in der Pflicht, etwas gegen die Auswüchse zu unternehmen. An Schlaf sei nachts nicht zu denken, es gebe Drogenmissbrauch, auch wird von sexuellen Übergriffen in der Vergangenheit berichtet.
Anwohner Andreas Gebauer etwa hat das Ordnungsamt der Stadt Köln bereits wegen Untätigkeit bei der Polizei angezeigt, wie EXPRESS berichtete und die Polizei auf Anfrage bestätigte. Und: Erst am Dienstag, 27. Juli, wurden 108 Unterschriften gesammelt, die an Stadtdirektorin Andrea Blome gesendet wurden.
Ein Sprecher der Stadt erklärte daraufhin, die Verwaltung nehme die Beschwerden ernst, werde sie prüfen und Kontakt zu den Anwohnern und Anwohnerinnen aufnehmen.
Damit sei es nicht getan, sagt der Augenzeuge von Freitagnacht zum EXPRESS: „Es war abzusehen dass so etwas passiert. Es wird auch wieder passieren, wenn sich nichts ändert.“