In Wesseling sind mehrere Wohnungen nach einem Wasserschaden unbewohnbar geworden. Langjährige Mieterinnen und Mieter müssen jetzt ausziehen.
Heftige Vonovia-Kritik bei KölnWasserschaden – Ehepaar (90 und 86 Jahre alt) muss in Ersatzwohnung ausharren
In diesem hohen Alter noch so ein Stress! Ein Ehepaar (90, 86) aus Wesseling muss seit Juni aufgrund eines schwerwiegenden Wasserschadens in einer Ersatzwohnung ausharren.
Auch andere Mieterinnen und Mieter des Hauses am Kronenweg können seitdem nicht mehr in ihre Wohnungen, wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtet.
Wesseling: Ehepaar muss nach 55 Jahren Wohnung verlassen
Eigentlich sollte die Sanierung bis September 2024 abgeschlossen sein. Doch nun berichtet die Eigentümergesellschaft Vonovia, dass einige der betroffenen Wohnungen gar nicht mehr bewohnbar seien. Für die betagten Eheleute würde das bedeuten, dass sie nach etwa 55 Jahren aus ihrer Wohnung müssen.
Der Schwiegersohn des Mieterpaares, das seit Juni in einer Ferienwohnung ohne Waschmaschine lebt, erklärt: „Mein 90-jähriger Schwiegervater und meine 86-jährige Schwiegermutter werden nur hingehalten.“ Für ihn sei das größte Problem die Hilflosigkeit und Wehrlosigkeit seiner Familienmitglieder in dieser schwierigen Situation.
Der Schwiegervater hatte kürzlich einen Schlaganfall erlitten und benötigte zudem eine dringend lebenserhaltende neue Aortenherzklappe. Der Schwiegersohn fragt sich, ob seine Schwiegereltern diese zusätzliche Belastung überstehen.
Der Rohrbruch trat am 16. Juni 2024 auf und betraf ein Abwasserrohr. Der Schaden war so massiv, dass der gesamte Wohnungsstrang betroffen war. Kurz darauf wurden die Schwiegereltern und weitere Mieterinnen und Mieter ausquartiert. Zuerst zogen die Schwiegereltern in ein Hotel, dann in eine Ferienwohnung in Wesseling, in der sie bis heute leben müssen.
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Bei einer gutachterlichen Begehung, die von Vonovia veranlasst wurde, sei dem Schwiegersohn gesagt worden, dass seine Schwiegereltern gegen Ende August oder Anfang September zurückkehren könnten. Doch bis heute sei augenscheinlich nichts unternommen worden.
Vor einigen Tagen teilte Vonovia telefonisch dann auch noch mit, dass die Wohnungen im betroffenen Hausstrang nicht mehr bewohnbar seien, da Brandschutzmängel festgestellt wurden.
Matthias Wulff, Pressesprecher von Vonovia, bestätigt gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ den Wasserschaden und die Tatsache, dass die Mieterinnen und Mieter nicht in die betroffenen Wohnungen zurückkehren können. „Wir haben unsere Mieterinnen und Mieter in Ersatzunterkünfte vermittelt und unterstützen sie bei der Suche nach neuen Wohnungen“, bedauert Wulff die Situation.
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Doch der Schwiegersohn fühlt sich im Stich gelassen. Der Mieterverein Köln forderte im Namen der Mitglieder Maßnahmen von Vonovia ein. Bisher habe das Immobilienunternehmen nicht reagiert.
Der Mieterverein erklärt, dass die Betroffenen fristlos kündigen könnten, wenn der Vermieter keine klaren Aussagen über die Dauer der Sanierungsarbeiten mache. Eine weitere Option sei eine Klage gegen den Vermieter. (KI/red)