Nudelwasser wird in der Regel einfach weggeschüttet. Dabei kann es in vielen Bereichen weiterverwendet werden. Mit diesen Tricks finden Sie für Nudelwasser einen sinnvollen Gebrauch.
Nudelwasser nicht wegschütten!Geniale Tipps zum Weiterverwenden von Pflanzen bis Wellness
von Jana Steger (JS)
Wasser in den Topf, Nudeln kochen und dazu eine leckere Soße: Es gibt nur wenige Rezepte, die schneller fertig sind als Nudeln und genauso gut schmecken! Zu den beliebtesten Nudelgerichten der Deutschen zählt übrigens Spaghetti Bolognese.
Doch die meisten neigen dazu, das Nudelwasser einfach wegzuschütten. Doch damit ist nun Schluss: Wir verraten, warum man Nudelwasser nicht wegschütten sollte und haben die besten Tipps, was sich stattdessen damit machen lässt.
Warum Nudelwasser nicht wegschütten?
Tatsächlich bietet Nudelwasser durch die darin gelöste Stärke und weitere Mineralstoffe eine Vielzahl an Verwendungsmöglichkeiten, weshalb es viel zu schade wäre, es einfach wegzugießen. Wer also auf Nachhaltigkeit im Alltag achten und nebenher sogar ein wenig Geld sparen möchte, sollte ab sofort unsere Tipps beim Nudeln kochen beachten.
Nudelwasser richtig aufbewahren
Doch bevor die simplen Tricks genauer unter die Lupe genommen werden, ist es sinnvoll, sich zunächst mit der Frage zu befassen, wie lange Nudelwasser überhaupt aufbewahrt werden kann. Wird zum Beispiel eine größere Menge an Nudeln gekocht, so kann es schon einmal vorkommen, dass reichlich Nudelwasser übrig bleibt, das weiterverwendet werden kann.
Wird das Nudelwasser nicht sofort weiterverwendet, so kann es problemlos im Kühlschrank aufbewahrt werden. Dafür einfach direkt nach dem Kochen in sterilisierte, luftdicht verschließbare Gläser füllen. So bildet sich beim Abkühlen ein Vakuum, und das Nudelwasser hält sich länger. Wenn es zu einem späteren Zeitpunkt zum weiteren Kochen verwendet werden soll, muss das Nudelwasser jedoch innerhalb von zwei bis drei Tagen aufgebraucht werden.
Wichtig: Bereits beim Abkühlen wird das Nudelwasser durch die im Wasser gelöste Stärke leicht geleeartig. Dieser Effekt verstärkt sich durch das Lagern im Kühlschrank. Das sollte allerdings nicht abschrecken, da es sich dennoch unverdünnt zum Weiterverwenden eignet.
Um das Nudelwasser länger haltbar zu machen, lässt es sich sogar einfrieren. Dafür die abgekühlte Flüssigkeit einfach in eine Eiswürfelform gießen. Bei Bedarf kann es später zum Binden von Suppen, Soßen und Co. verwendet werden.
1. Nudelwasser zum Gießen von Blumen & Pflanzen
In Zukunft lohnt es sich, das Nudelwasser nicht einfach wegzuschütten. In dem Wasser stecken nämlich zahlreiche Mineralstoffe wie Magnesium, Eisen und Phosphor. Deshalb eignet es sich bestens dafür, die Zimmerpflanzen im Haus oder in der Wohnung damit zu bewässern, sodass diese noch besser gedeihen. Zum Gießen von Blumen kann das Nudelwasser sogar bis zu einer Woche verwendet werden.
Ein weiterer Pluspunkt: Auch bei Läusebefall einer Pflanze kann das Nudelwasser helfen. Dazu einfach eine Sprühflasche mit dem übriggebliebenen Wasser befüllen und die betroffenen Stellen an der jeweiligen Pflanze damit besprühen.
Doch aufgepasst: Das Nudelwasser darf hierfür keinesfalls mehr kochen! Höchstens noch lauwarm sollte das Wasser sein, da die Pflanzen durch zu heißes Wasser eher unter der Bewässerung leiden. Außerdem sollte das Wasser, in dem die Nudeln gekocht wurden, nicht zu sehr gesalzen sein. Der Grund dafür: Gibt man gesalzenes Wasser auf Pflanzen, kann das auf Dauer die Wurzeln angreifen. Deshalb muss darauf geachtet werden, dass nicht immer dieselben Pflanzen mit dem gesalzenen Nudelwasser gegossen werden.
Extra-Tipp: Heißes Nudelwasser hilft gegen Unkraut. Dafür kann das Wasser direkt nach dem Kochen über von Unkraut befallene Stellen gegossen werden. Das Unkraut wird dadurch verbrüht.
2. Nudelwasser als Klebstoff ohne Chemie
Kaum zu glauben, aber Nudelwasser eignet sich sogar zum Basteln. Aus der Flüssigkeit kann nämlich Klebstoff hergestellt werden, der ganz ohne Chemikalien auskommt.
Dazu 60 Gramm Mehl in 200 Milliliter kochendes Nudelwasser geben. Dann muss das Gemisch nur noch abkühlen. Anschließend die zähflüssige Masse in Schraubgläser füllen und als Bastelkleber verwenden.
3. Nudelwasser als Wellness- und Beautyprodukt
Nicht nur als Hilfsmittel im Haushalt, sondern auch für die eigene Körperpflege eignet sich Nudelwasser ideal. Durch die hohe Dichte an Mineralien im Wasser wirkt das Nudelwasser als Fußbad ganz besonders wohltuend. Und durch die Wärme des Wassers entspannt sich zusätzlich die Muskulatur und lindert Schwellungen. Die ideale Wassertemperatur beträgt dabei zwischen 40 und 50 Grad und sollte vor der Anwendung definitiv geprüft werden.
Doch nicht nur als Fußbad wirkt das Nudelwasser wahre Wunder. Auch für glänzendes Haar kann das Wasser als echter Beauty-Trick eingesetzt werden. Hierfür kann es wie eine Kur verwendet werden. Einfach in die Haare einmassieren, 10 Minuten einwirken lassen und danach wie gewohnt mit dem Shampoo die Haare waschen. Das sorgt für Glanz und Struktur. Doch aufgepasst: Das Nudelwasser muss auf jeden Fall abkühlen, bevor es auf die Kopfhaut gegossen wird. Es ist wichtig, die Wassertemperatur vor der Anwendung zu überprüfen.
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4. Nudelwasser zum Kochen verwenden
Natürlich braucht es Wasser im Topf, um Nudeln darin kochen zu können. Doch nicht nur die beliebten italienischen Teigwaren können damit zubereitet werden. In der Küche gib es nämlich noch zahlreiche weitere Gerichte, für deren Zubereitung sich die Verwendung von Nudelwasser bestens eignet.
Beim Nudeln kochen wird ein Teil der enthaltenen Stärke ans Kochwasser abgegeben. Die enthaltene Stärke bindet Flüssigkeit, und macht Soßen oder Suppen etwas dickflüssiger. So werden Gerichte sämig und cremig. Außerdem verleiht das salzige Nudelwasser dem Gericht eine besondere aromatische Note.
Getrocknete Hülsenfrüchte wie Kichererbsen, Linsen und Bohnen müssen bis zu zwölf Stunden einweichen, bevor sie gekocht werden können. Auch dafür kann das Nudelwasser genutzt werden. Dadurch werden die Hülsenfrüchte sogar noch verdaulicher und die insgesamte Garzeit wird verkürzt. Das Einweichen im Nudelwasser bietet somit nicht nur aromatischen Geschmack, sondern spart durch die verkürzte Garzeit auch noch Energie.
Salziges Nudelwasser kann außerdem ein praktischer Helfer bei der Zubereitung von Brot- und Pizzateig sein. Auch hier ist die enthaltene Stärke im Wasser maßgeblich. Bei der Zubereitung des Teigs kann die benötigte Menge Wasser einfach 1:1 durch Nudelwasser ersetzt werden. Dadurch wird der Teig noch geschmeidiger. Und durch das enthaltene Salz verleiht es dem Gebäck gleich noch mehr Geschmack.
5. Nudelwasser: Verwendung als Putzmittel-Ersatz
Stärke löst Fett – das ist eine alte Haushalts-Weisheit. Und genau deshalb eignet sich die Stärke im Nudelwasser bestens als Fettlöser beim Abwasch von Geschirr. Die im Wasser gelöste Stärke wirkt kraftvoll gegen anhaftendes Fett, Seifenreste und andere oberflächliche Verschmutzungen. Dafür einfach den Stöpsel beim Abgießen der Pasta geschlossen lassen und das Nudelwasser im Spülbecken auffangen.
Doch nicht nur beim Abwasch von Geschirr ist das Nudelwasser nützlich. Es eignet sich sogar als Reiniger für weitere verschmutzte Oberflächen im Haushalt! Nach dem Kochen der Nudeln ist das Putzmittel im Prinzip bereits fertig. Zum Abkühlen kann es in den Kühlschrank gegeben werden, sodass eine geleeartige Masse entsteht. Diese kann unverdünnt wie ein normales Reinigungsmittel verwendet werden.
Auf fettige oder verschmutzte Flächen auftragen, etwas einwirken lassen und danach mühelos abspülen oder abwischen. Bei Verkrustungen kann mit einem Lappen nachgeholfen werden. Zum Schluss mit klarem Wasser nachspülen, damit auch die Stärkereste abgewaschen werden. Durch die geleeartige Konsistenz haftet das Nudelwasser außerdem sehr gut an schrägen Flächen und wirkt auch dort intensiv. Nudelwasser ist demnach ein echter Allrounder für verschiedenste Lebensbereiche.