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Skandal-Video aus der Tönnies-KantineJetzt erlebt Mitarbeiterin drastische Folgen

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Wegen einer fristlosen Kündigung klagt eine ehemalige Mitarbeiterin des Fleischkonzerns Tönnies nun vor Gericht. Sie hatte ein Video ins Netz gestellt, welches die katastrophalen Arbeitsbedingungen zu Corona-Zeiten zeigt. Unser Symbolfoto zeigt das Logo der Firma Tönnies in Form von zwei Kühen und einem Schwein auf dem Dach des Werksgeländes am 23. Juni 2020 in Rheda-Wiedenbrück.

Bielefeld – Hunderte Menschen, die inmitten der Corona-Pandemie eng beieinander an Tischen in einem Kantinenraum sitzen. Von Schutzmaßnahmen und Hygieneregeln scheinbar keine Spur.

Die mutmaßliche Urheberin, die diese Szenen aus der Kantine des Fleischkonzerns Tönnies Netz stellte, klagt nun vor dem Arbeitsgericht in Bielefeld: Ihr wurde fristlos gekündigt. Das berichtet das „Westfalenblatt

  1. In Bielefeld klagt nun eine ehemalige Mitarbeiterin des Fleischkonzern Tönnies.
  2. Die Frau hatte ein Video ins Netz gestellt, in dem man sieht, dass Tönnies gegen die Corona-Schutzmaßnahmen verstößt.
  3. Nun wurde der Frau fristlos gekündigt und ein Hausverbot erteilt.

Tönnies: Fristlose Kündigung wegen Veröffentlichung des Kantinen-Videos

Anfang Juni 2020 sorgte das Video für mächtig Diskussionen, nachdem kurz zuvor mehr als 1.000 Mitarbeiter des Fleischkonzerns Tönnies in Rheda-Wiedenbrück positiv auf das Coronavirus getestet (hier lesen Sie mehr) worden waren.

Alles zum Thema Corona

Der Vorwurf: Tönnies habe gegen die Corona-Schutzverordnung verstoßen und so für die Verbreitung des Virus gesorgt.

Corona-Ausbruch bei Tönnies: Frau bestreitet, das Video aufgenommen zu haben

Die Frau war nicht bei Tönnies selbst angestellt, sondern bei einem Caterer aus Langenberg (Kreis Gütersloh), der die Tönnies-Kantine seit Jahren betreibt. Die Mitarbeiterin bestreite nicht, das Video hochgeladen zu haben. Dass sie den Clip jedoch auch gefilmt haben soll, bestreitet die Frau.

Hier lesen Sie mehr: Trotz Corona-Symptomen zur Arbeit: Mitarbeiter über harte Bedingungen bei Tönnies & Co.

Zu hören in dem Kantinen-Video ist unter anderem eine Frauenstimme, die sagt: „Tausende Menschen an einem Tisch“ und „Das ist Tönnies. Wie sollen wir uns hier schützen?“ Dass diese Kommentare von ihr seien, bestritt die Kantinen-Mitarbeiterin allerdings.

Fristlose Kündigung im April: Frau klagt vor Arbeitsgericht gegen Tönnies

Trotzdem entließ der Caterer die Frau bereits im April fristlos, wie aus dem Bericht, in dem Arbeitsgerichtsdirektor Joachim Kleveman zitiert wird, hervorgeht. Zudem erteilte ihr das Unternehmen Tönnies Hausverbot.

Die Parteien einigten sich danach auf eine fristgerechte Kündigung inklusive einer Abfindung. Diese Einigung hat die Frau allerdings nun widerrufen und zieht jetzt erneut vor Gericht – mit einem neuen Anwalt für Arbeitsrecht.

Skandalöses Video aus Tönnies-Kantine: Von wann sind die Aufnahmen?

Zuvor war zudem unklar, wann genau die Aufnahmen aus der Kantine entstanden. Tönnies bestätigte zwar die Echtheit des Videos auf Nachfrage, behauptete aber zunächst, die Aufnahmen seien im März 2020 entstanden – bevor die Corona-Schutzmaßnahmen in Kraft traten (hier lesen Sie mehr).

Später zeigte sich jedoch: Das Video entstand erst Anfang April. Und zu diesem Zeitpunkt galten bereits neue Hygienestandards und Abstandsregeln, um das Coronavirus einzudämmen. (sdm)