Brutaler Angriff in BonnEr wollte wohl mit einem Barhocker einen Polizisten töten – Großvater vor Gericht

Ein Einsatzfahrzeug der Polizei steht vor dem Polizeipräsidium in Bonn (Symbolbild): Ein Großvater soll einen Polizisten mit einem Barhocker angegriffen haben.

Ein Einsatzfahrzeug der Polizei steht vor dem Polizeipräsidium in Bonn (Symbolbild): Ein Großvater soll einen Polizisten mit einem Barhocker angegriffen haben.

Anlass war, dass das Jugendamt seine Enkeltochter in Obhut nehmen wollte. Laut Anklage soll der Mann dann die Polizei angegriffen haben. Dem 50-Jährigen wird versuchter Totschlag vorgeworfen.

Vor dem Bonner Schwurgericht beginnt heute (10.00 Uhr) ein Prozess gegen einen Großvater. Dem 50-Jährigen wird versuchter Totschlag, gefährliche Körperverletzung und besonders schwerer Widerstand gegen drei Polizeibeamte vorgeworfen.

Der Mann soll im Juli 2024 in Euskirchen zuerst zwei Mitarbeiterinnen des Jugendamts den Zutritt verweigert haben. Die Frauen wollten seine neun Monate alte Enkeltochter abholen, um eine Kindeswohlgefährdung zu verhindern.

Heftige Attacke mit Barhocker auf einen Polizisten

Als die Maßnahme mit Hilfe der Polizei umgesetzt werden sollte, griff der Mann laut Anklage die beiden 53 und 60 Jahre alten Polizeibeamten mit Faustschlägen an. Anschließend schlug er dreimal mit einem Barhocker auf den am Boden liegenden 60-Jährigen. Dabei soll er nur knapp dessen Kopf verfehlt haben. Zwei weitere Polizisten stoppten die Attacke.

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Der sich heftig wehrende Angeklagte wurde zu Boden gebracht und gefesselt. Dennoch gelang es ihm, sich zu lösen. Dabei soll er mit der Fessel einen dritten Polizeibeamten am Hinterkopf getroffen haben. Die Platzwunde des 60-Jährigen musste im Krankenhaus genäht werden.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der 50-Jährige mit dem Barhocker-Angriff versucht habe, den Beamten zu töten. Er habe seinen Tod billigend in Kauf genommen. Für den Prozess sind vier Verhandlungstage angesetzt. (dpa)