Inges letzte ReiseNoch einmal das Meer sehen – mit Bonner Wünschewagen an die Nordsee

Die Patientin im Wünschewagen

Inge Z. im „Wünschewagen“ des Johanniter-Hospizes

von Marion Steeger  (MS)

Bonn – Inge Z. (Name geändert) weiß, dass sie sterben wird. Doch die Patientin des Bonner Johanniter-Hospizes hat einen letzten Wunsch: Inge möchte noch einmal das Meer sehen, noch einmal nach Emden reisen, der Stadt an der Nordsee, mit der sie so schöne Erinnerungen verbindet.

Mit ihrem Sohn verbrachte die Patientin eine schöne Zeit.

Mit ihrem Sohn, der aus England angereist war, verbrachte Inge Z. eine schöne Zeit an der Nordsee.

Doch diese Reise ist beschwerlich: Inge Z. muss medizinisch betreut werden, kann nur liegend transportiert werden. Wie also die 350 Kilometer Richtung Norden schaffen?

Bonner Wünschewagen: Teil des Bonner Hospizkonzeptes

Jetzt kommt der sogenannte „Wünschewagen“ ins Spiel. Michael Forst, Sprecher für das Johanniter-Krankenhaus, erklärt: „Der Wünschewagen ist Teil des Hospizkonzeptes. Wenn wir irgendwie in der Lage sind, dadurch einen letzten Wunsch zu erfüllen, versucht das Team des Hospizes, das möglich zu machen.“

Wie im Fall von Inge Z. Per medizinisch komplett ausgestattetem Wünschewagen brachte das Johanniter-Team sie nach Emden. Begleitet wurde Inge Z. dabei von ihrem Sohn, der extra aus England angereist war.

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Hanna Groß (l.) und Julia Makowski (r.) von den Maltesern kümmerten sich um Inge Z. bei der Reise an die Nordsee.

Bonner Wünschewagen: Große Freude über den Besuch am Meer

Inge und das Meer: Schon im Hotel konnte die Schwerstkranke Seeluft schnuppern. Das Hotel am Delft liegt direkt am Hafen von Emden.

Alexandra Esch vom Johanniter-Hospiz begleitete Inge Z.: „Es war so schön mit anzusehen, wie sie sich über den Besuch in Emden und den Anblick des Meeres gefreut hat.“

Hanna Groß und Julia Makowski, Sanitäterinnen bei den Bad Honnefern Maltesern, kümmerten sich rührend um Inge Z. „Nichts hat uns mehr Freude gemacht, als Mutter und Sohn auf ihrer letzten gemeinsamen Reise begleiten zu können“, lautete das Resümee der beiden Helferinnen.

Bonner Wünschewagen: Spenden helfen letzten Wunsch zu erfüllen

Pro Jahr ist der Wünschewagen ein- bis zweimal im Einsatz. Zum Beispiel auch für eine Patientin, die sich so sehr wünschte, die Löwenbabys im Zoo von Neuwied zu besuchen. Finanziert werden diese Projekt durch Spenden. Wer helfen möchte, Sterbenskranken ihren letzten Wunsch zu erfüllen, kann sich an Marita Haupt, Leiterin des Bonner Hospizes, unter www.johanniter.de wenden.

Wer schwerstkranken Menschen einen Herzenswunsch erfüllen möchte, kann sich auch an das Koordinationsteam der Malteser unter der kostenlosen Telefonnummer 0800/33 00 102 wenden.