Fast Food im GeschmackstestPoldi vs. Xatar: Wer ist Bonns neuer Gastro-König?
Bonn – Mit dem Fußballprinzen Lukas Podolski und dem Rapkönig Xatar („Alles oder Nix“) haben innerhalb kürzester Zeit zwei Promis ihren Fuß in die Tür der Bonner Imbiss-Szene gesetzt.
Am vergangenen Freitag legte Poldi zunächst vor und eröffnete in der Poststraße eine weitere Filiale seiner Gastro-Kette „Mangal Döner“.
Lukas Podolski eröffnet „Mangal Döner" in der Bonner Poststraße
Einen Tag später zog der Bonner Gangsta-Rapper nach. Bei der Eröffnung seines Köfte-Imbiss „Haval Grill“ in der Stockenstraße musste am Ende das Ordnungsamt anrücken, um den Hype zu bremsen (hier lesen Sie mehr).
Aber können die neuen Läden auch kulinarisch glänzen? Und wessen Angebot hat die Nase vorn? EXPRESS hat den Vergleich gemacht.
Xatar oder Poldi: Wer siegt im Imbiss-Vergleich?
Los geht's mit dem Döner-Sandwich bei Poldi. Trotz Nieselregen hat sich vor dem Laden in der Poststraße ein gutes Dutzend Hungriger eingefunden. Nach einer Viertelstunde bin ich im Laden und kann meine Bestellung abgeben: Kalbsdöner-Sandwich, Salat komplett, Kräuter-Scharf.
Dank starker Besetzung und effizienter Arbeitsteilung ist der Döner innerhalb kürzester Zeit fertig. Hier wird im Akkord gearbeitet, der Plausch mit dem Dönermann entfällt. Dafür sind stolze 5,50 Euro fällig.
Lukas Podolski in Bonn: Solider Mittelklasse-Döner für 5,50 Euro
Erster Eindruck: Das Brot sieht nach wertiger Eigenproduktion aus. Sauce nicht nur auf, sondern auch unter der Füllung – soweit stabil. Geschmacklich folgt allerdings keine Offenbarung. Das Fleisch ist würzig, haut aber nicht vom Hocker. Die Saucen wirken vertraut.
Insgesamt bietet Poldis Imbissbude einen guten Standard-Döner aber nichts Außergewöhnliches. Alle Einzelteile haben gute Qualität – das reicht für vier von fünf Döner-Punkten.
Xatar: 45 Minuten Wartezeit vor „Haval Imbiss" in Bonn
Ein kurzer Verdauungsspaziergang durch die Bonner City führt uns zum nächsten Newcomer. Und dieser springt einem hier förmlich ins Gesicht: Vor dem „Haval Grill“, dem neuen Restaurant von Rapper und Produzent Xatar, zieht sich die Schlange fast bis zur Franziskanerstraße hoch.
Vor der Köfte-Bude von Xatar, der wegen des Überfalls auf einen Goldtransporter vorbestraft ist (hier lesen Sie mehr), vergehen 45 Minuten, bis ich am Schalter bin – danach ist der Poldi-Döner einigermaßen verdaut.
„Haval Grill" von Xatar: Hype hält noch an
Zwischendrin muss die wartende Menge noch mal darauf hingewiesen werden, bitte Gesichtsmasken zu tragen. Alle leisten sofort Folge, niemand will aus der Reihe tanzen.
Am Tresen sammelt der „Haval-Grill“ dann erste Pluspunkte. Trotz Riesenandrang bleibt Zeit für ein nettes Gespräch. Im Angebot hat Xatar keinen klassischen Döner, stattdessen gibt es Köfte: Hackfleischspieße, kräftig gewürzt und scharf angebraten im frischen Grillbrot.
Xatars Köfte gegen Döner von Lukas Podolski
Bei den Saucen keine Auswahl, sondern „Köfte-Sauce“ in zwei Farben. Kein Schnickschnack. Leider gehen Fleisch, Salat und Sauce im etwas zu wuchtigen Brötchen ein wenig unter, sodass mancher Bissen etwas trocken daherkommt.
Geschmacklich überzeugt das Köfte-Sandwich von Xatar dennoch gegenüber Poldis klassischem Döner. Für 4,90 Euro gibt’s hier authentische Küche, wenn auch kein Spektakel. Ordentlich Punktabzug gibt’s dagegen für die lange Wartezeit, die der Mahlzeit dann doch nicht gerecht wird. Somit: drei von fünf Dönerpunkten.
Poldi vs. Xatar: Hauchdünner Sieg für den Weltmeister
Xatar wird im Direktvergleich der Erfolg zum Verhängnis. Aufgrund der langen Wartezeit geht das Promi-Duell an den Weltmeister von 2014.
Fazit: Beide haben sich mit ihren Rezepturen nicht allzu weit aus dem Fenster gelehnt. Als Selling Point setzten die beiden Promis eher auf den Namen als auf außergewöhnliche Geschmackserlebnisse. Durch solides Brot und würziges Fleisch wirken Xatars Köfte und Poldis Döner aber handwerklich solide und die Qualität stimmt.
Hier lesen Sie mehr: Lukas Podolski schließt Eisdiele in Bonner Poststraße
Wenn der Hype etwas abgeklungen ist, sind beide durchaus einen Besuch wert – die extra Wartezeit lohnt nicht unbedingt.