Eine quakende Reisetruppe, dazu auch noch völlig blau, hat in der Bahnlinie 18 für Aufregung gesorgt.
Von Köln nach BonnQuakende Gruppe in der Bahnlinie 18 aufgefallen – und dann auch völlig blau
Ein Bahnfahrer der Linie 18 hat Mittwochabend (23. März 2022) sein sprichwörtlich blaues Wunder erlebt. Als er gegen 21.15 Uhr von Köln in Richtung Bonn unterwegs war, fuhren in der Stadtbahn insgesamt 18 blaue Frösche mit.
Für die quakende Reisegruppe endete die Fahrt zunächst am Bonner Hauptbahnhof. Da Fahrgäste und Bahnpersonal unsicher waren, ob die Frösche giftig sind, wurde die Feuerwehr alarmiert.
Blaue Frösche in der Linie 18: Spezialtrupp in Bonn bestellt
„Diese konnte eine Giftigkeit nicht ausschließen“, so eine Sprecherin der Stadtwerke Bonn (SWB). Ein Spezialtrupp sei daher bestellt worden, um die Tiere gefahrlos einzusammeln. Gegen 23 Uhr war der Einsatz beendet. Doch wie der Zufall es wollte, war ein Doktorand vom Museum Koenig zu der späten Stunde ebenfalls am Hauptbahnhof.
„Zwei Feuerwehrmänner liefen an ihm vorbei und unterhielten sich über blaue Frösche“, erzählt Dr. Claudia Koch, Leiterin der Tierhaltung des Bonner Museums. Der Doktorand arbeite mit Fröschen und kenne sich damit aus, daher habe er die Wehrmänner angesprochen.
Museum Koenig: Blaue Frösche aus der Linie 18 sind gar nicht blau
Claudia Koch: „Er hat die Frösche dann mit zu sich genommen und ihnen die blaue Farbe abgewaschen.“ Unfassbar: Irgendein übler Scherzkeks hatte die Tiere tatsächlich angemalt. Wahrscheinlich mit blauer Lebensmittelfarbe, denn laut Claudia Koch war sie wasserlöslich und ließ sich leicht abwaschen.
Anhand von Videodaten soll jetzt ermittelt werden, wie die Frösche in die Linie 18 gelangten und wer sie dort möglicherweise ausgesetzt hat.
Frösche bleiben erstmal im Museum Koenig und werden getestet
Die haben zumindest die Bahnfahrt scheinbar gut überstanden. Am Donnerstag brachte der Doktorand die Frösche, bei denen es sich um heimische Erdkröten handelt, mit ins Museum Koenig. „Es sind offenbar alles Männchen“, so die Expertin. Weil Paarungszeit ist, quaken sie sich regelrecht die Seele aus dem Leib. Aber kein Weibchen weit und breit.
„Wir müssen sie jetzt erstmal hier behalten. Da wir nicht wissen, wo sie herstammen, müssen sie getestet werden, ob sie gesund sind“, erklärt Claudia Koch. „Es gibt Amphibien-Krankheiten, wie einen sehr aggressiven Pilz.“
Die Untere Naturschutzbehörde hat sich bereit erklärt, die Kosten für die Tests in Höhe von mehreren Hundert Euro zu übernehmen. Wenn die Kröten gesund sind, werden sie ausgesetzt. Wahrscheinlich im Kottenforst. (iri)