Nach GoldraubXatar-Urteil: Acht Jahre Knast – Beute weg

In Handschellen wird Xatar ins Stuttgarter Landgericht gebracht.

Bonn/Stuttgart – Gangsta-Rapper Xatar (29) muss für den spektakulären Ludwigsburger Goldraub acht Jahre in den Knast. Dort hat er derweil seinen neuen Song produziert. Titel: „Wenn du in den Himmel willst, musst du durch die Hölle gehen.“In seinem letzten Wort erzählte Xatar den Stuttgarter Richtern stolz von seinem neuen Song. Damit wolle er zeigen, dass er den Goldraub bereue. In ein Diktiergerät hatte der Musiker den Text gerappt – in seiner Zelle der Justizvollzugsanstalt Ellwangen.

Rapper-Kollege Sami (28) verurteilte das Stuttgarter Landgericht gestern zu siebeneinhalb Jahren Haft. Zwei weitere Komplizen kassierten sieben und siebeneinhalb Jahre. Gegen einen mutmaßlichen Goldräuber verhandelt das Gericht weiter.

Xatar kann frühestens 2015 wieder auf freien Fuß kommen – aber nur bei guter Führung. Seine zwei Monate Inhaftierung im Irak, wo er von Zielfahndern festgenommen worden war, werden vierfach angerechnet. Xatar hatte im Dezember 2009 am Steuer des BMW gesessen, in dem die Gangster, als Polizisten verkleidet, einen Nürnberger Goldtransport bei Ludwigsburg von der A81 lotsten. Die Täter setzten die Geldtransportfahrer in einem Wald aus, raubten Edelmetall im Wert von 1,7 Millionen Euro. Von der Beute fehlt bis heute jede Spur.

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Nach dem Überfall wurde bekannt, dass das Oberlandesgericht Köln seine Räume für Xatar zur Verfügung gestellt hatte. Dort drehte er ein Musikvideo, in dem der Überfall quasi „vorhergesagt“ wurde.

Die Bonner Täter wurden von den Bonner Anwälten Mutlu Günal und Michael Hakner verteidigt. Hakner will für seinen Mandanten Max G. (26) Revision einlegen. Der Verteidiger „Trotzdem sind alle Angeklagten erleichtert, dass das lange Verfahren endlich vorbei ist.“