Nach Millionen-GoldraubGangster-Rapper Xatar im Irak geschnappt

Der Rapper "Xatar" Givar Hajabi wurde geschnappt

Bonn/Ludwigsburg – Fünf Monate narrte Rapper Xatar die Ermittler, schickte während seiner Flucht frech per Internet „Grüße aus Moskau“.

Doch jetzt nahmen Zielfahnder den Bonner fest – im Nordirak (EXPRESS.DE berichtete)! Nach einem spektakulären Goldraub hatte sich Xatar dort mit zwei Komplizen versteckt. Die Berge boten schon während des Krieges den Kurden Unterschlupf.

Xatar (28), sein Rap-Kollege Sami A. H. (26) und Uhrenhändler Kawa H.-G. (26): Die drei Bonner waren die letzten noch flüchtigen Goldräuber. Am 15. Dezember 2009 sollen sie mit Komplizen in Ludwigsburg (Baden-Württemberg) einen Goldtransporter überfallen haben – als Polizisten verkleidet! Ihre Beute: Schmuck und Zahngold im Wert von 1,8 Millionen Euro .

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18 Ermittler. Monatelange Arbeit. 400 Spuren und Hinweise. Nach und nach ging ein Goldräuber nach dem anderen ins Netz – nur das Trio nicht.

Xatar und Kawa H.-G. (legte auch Tausende Ebay-Kunden mit D&G-Uhren rein) gelten als Drahtzieher des Gold-Coups. Vermutlich waren sie und der 26-jährige Sami von Anfang an gemeinsam auf der Flucht.

Eine internationale Fahndung nach den Räubern lief. Was die aber wohl nicht ahnten: Zielfahnder klebten ihnen bereits an den Fersen. Über Abu Dhabi, Belgien, Litauen, Ukraine – mit umfangreichen Auslandsermittlungen wurden die Tatverdächtigen bis nach Russland, Moskau, verfolgt.

Mit Unterstützung des dortigen BKA-Verbindungsbeamten erfuhren die Fahnder: Die Gesuchten waren über Moskau in den Irak ausgereist.

„Aufgrund der sehr guten Zusammenarbeit mit den irakischen Strafverfolgungsbehörden konnten die drei Tatverdächtigen im März im Nordirak lokalisiert werden“, so Horst Hang, Sprecher des LKA Baden-Württemberg. Kurz darauf klickten die Handschellen.

Seit Sonntag sind die Verdächtigen in Deutschland. Die irakischen Behörden haben sie in Begleitung der Zielfahnder abgeschoben. Seitdem sitzen die drei Bonner in Baden-Württemberg in U-Haft.

Jetzt fehlt nur noch eins: die Millionen-Beute. Von ihr gibt es keine Spur. Für die Wiederbeschaffung des Goldes wurde eine Belohnung von 100.000 Euro ausgesetzt.