Nagelplättchen ausgelegtWer ist der irre Reifenkiller?

So sehen die Killer-Plättchen aus: ein Stück Stahlband, durch das ein angespitzter Nagel getrieben wurde.

Kreis Euskirchen – Die Polizei verstärkt ihre Jagd auf den miesen Reifenkiller! Seit April 2011 streut der Unbekannte Stahlplättchen mit Nägeln auf die Straßen, sorgt für massenweise platte Reifen.

Vom Täter gibt es nicht mal eine vage Beschreibung, er ist ein Phantom. Jetzt hoffen die Ermittler über die Nagelfallen auf seine Spur zu kommen.

Die Fallen sind Profiarbeit. Die Plättchen stammen von einem Stahlband, das sonst schwere Lasten zusammenhält. Die Nägel sind noch mal extra angespitzt worden. Kein Laie bastelt die mal eben zusammen.

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Ab Montag nehmen die Ermittler daher 170 metallverarbeitende Betriebe unter die Lupe – ein Großeinsatz. Unterstützung kommt durch die Einsatzhundertschaft der Polizei Aachen. Arbeitet der Nagelstreuer, den die Polizei Euskirchen seit fast einem Jahr nicht fassen kann, in einem dieser Betrieb? Findet man Hinweise zur Herkunft des Stahlbandes?

Kall, Mechernich, Schleiden, Hellenthal: Hier treibt das Phantom sein Unwesen, legt die selbstangefertigten Nagelplättchen nachts oder frühmorgens aus. 156 Geschädigte haben inzwischen Anzeige erstattet.

Unter den Plattfuß-Opfern ist sogar ein Streifenwagen, der in Schleiden in eine Nagelfalle fuhr (EXPRESS berichtete). Der Gesamtschaden beläuft sich auf mehr als 10.000 Euro.

„Der letzte Fall wurde Donnerstag angezeigt“, so Polizeisprecher Lothar Willems. Ein Autofahrer hatte sich im Bereich Mechernich/Kall ein Nagelplättchen eingefahren, sein Reifen verlor Luft. In der Werkstatt war er nicht das erste Reifenkiller-Opfer – die Autoschrauber erkannten den angeschliffenen Nagel sofort wieder.

Hinweise bitte an die Polizei unter 0 22 51/79 90.