Plötzlicher SinneswandelGangsta-Rapper Xatar singt jetzt vor Gericht

Xatar soll auf einer Playboy-Party eine Frau geschlagen haben.

Bonn/Stuttgart – In seinen Musikvideos droht Xatar (29) „Verrätern“, die mit der Polizei zusammenarbeiten. Doch jetzt packt der Bonner Gangsta-Rapper vorm Stuttgarter Landgericht selbst aus.

Und behauptet: Die 1,7-Millionen-Beute aus dem Goldraub von Ludwigsburg soll sich Ideengeber Donald S. (53) unter den Nagel gerissen haben. Nach Monaten des Schweigens sprudeln die Infos aus Xatar (29) nur so raus.

Verteidiger Carsten Rubarth, dessen Mandant Sidar C. (22) von Xatar als Haupttäter bezeichnet wurde, sarkastisch: „Xatar arbeitet an einer neuen Fan-Base. Er singt jetzt vor Gericht.“ Zum Beispiel, warum der Bonner bei dem Goldraub mitgemischt hat: Er habe Geld für sein neues Album gebraucht, erklärte Xatar.

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Und wo ist die Beute im Wert von 1,7 Millionen Euro versteckt? Xatar ist sicher, dass sich der verhandlungsunfähige Nürnberger Schmuckhändler Donald S. das Gold unter den Nagel gerissen hat. Der Rapper behauptet: S. habe drei Goldtransport-Räuber nur mit je 25 000 Euro abgespeist. Es habe „Probleme“ mit dem Gold gegeben.

Xatar gestand, als falscher Polizist am Steuer des mit Blaulicht ausgestatteten BMW gesessen zu haben, der auf der A81 den Goldtransporter überfiel. Ein ihm unbekannter „Sahin“ sei in einem VW-Bus mit der Beute zu S. gefahren. Schon tags zuvor sei die Bande einsatzbereit gewesen. Doch der Transport sei nicht gekommen. Rapper Sami sei beim eigentlichen Raub nicht dabei gewesen.

Warum der Sinneswandel des Rappers? Xatar will zum islamischen Glauben zurückgefunden haben. Beim vielen Beten im Knast habe er sich durch zu ausschweifende Kopfbewegungen sogar eine Verletzung an der Stirn zugezogen.