Polizist starb vor 10 JahrenGerd Höllige (†40) : Mit Polizei- Dienstwaffe erschossen

Bonn – Er bleibt unvergessen… Am 28. Juli 2002 wurde Polizeikommissar Gerd Höllige (40) bei einem scheinbaren Routineeinsatz in Bad Godesberg erschossen. „Sein gewaltsamer Tod ist auch zehn Jahre nach der unfassbaren Tat den Bonner Kolleginnen und Kollegen gegenwärtig“, so der Personalratsvorsitzende Peter Sebastian.

Polizisten legen noch immer regelmäßig frische Blumen an dem Gedenkstein am Godesberger Kurpark nieder. Ebenso Anwohner. Keiner von ihnen kann den sonnigen Julitag vergessen, als Gerd Höllige sterben musste. Der Stein ist nur wenige Meter von der Stelle entfernt, wo das blutige Drama passierte.

28. Juli 2002. Um 14.43 Uhr erhielt die Leitstelle einen Anruf: Einbruch in ein Wohnhaus an der Koblenzer Straße. Gerd Höllige und sein Kollege Wolfgang K. fuhren hin – zu einem Einsatz, wie ihn die erfahrenen Beamten schon 100-mal erledigt hatten. Eigentlich Routine.

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Doch diesmal nicht. Bei seiner Festnahme konnte der Täter einem der beiden Polizisten die Dienstwaffe aus dem Holster reißen – dann feuerte er sofort los! Gleich drei Kugeln trafen Höllige im Oberkörper, er starb noch vor Ort. Wolfgang K. erlitt einen Bauchschuss, überlebte lebensgefährlich verletzt.

„Das Bild von Gerd Höllige und die Erinnerung an diesen eigentlich alltäglichen Einsatzanlass werden uns bei der zunehmenden Zahl von Angriffen gegen Polizeibeamtinnen und -beamte immer wieder vor Augen geführt“, erklärt der Personalratsvorsitzende Sebastian. Insbesondere Ereignisse wie am 5. Mai 2012 hielten die Erinnerung präsent, sagt er.

An dem Tag stach ein Salafist in Bonn-Lannesdorf zwei Polizisten nieder. Peter Sebastian: „Als ich zu den Messerangriffen auf unseren Kollegin/Kollegen angerufen wurde, war mein erster Gedanke: Lieber Gott, nicht noch einmal. Und so ging es vielen.“

Gerd Hölliges Kollege Wolfgang K. hörte bei der Bonner Polizei auf, zog weg. Noch heute leidet er unter den Folgen der Tat. Der Schütze, ein psychisch kranker Italiener, wurde in sein Heimatland ausgeliefert.

Nach Hölliges Tod führt die Polizei ein neues Pistolenholster ein, das das Entreißen der Waffe durch einen Fremden nahezu unmöglich macht.