Nach 18 Monaten im AmtHaut Bonner Stadtdechant Picken schon wieder ab?
Bonn – Seit eineinhalb Jahren ist Dr. Wolfgang Picken Bonner Stadtdechant und Münsterpfarrer. Anfang März 2019 wurde er als Nachfolger von Monsignore Wilfried Schumacher von Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki in der Remigiuskirche in sein Amt eingeführt.
Im Vorfeld gab es auch Widerstand gegen die Ernennung des ehemaligen Godesberger Pfarrers als Bonns oberster Katholik. Doch in den 18 Monaten hat Picken viel angestoßen und auch die Sanierung des Münsters ist in den letzten Zügen. Im Frühsommer 2021 soll die Basilika in Bonns Mitte in neuem Glanz erstrahlen.
Kann man es sich da erlauben, der katholischen Gemeinde in Bonn schon wieder den Rücken zu kehren?
Bonner Stadtdechant bald bei der Deutschen Bischofskonferenz?
Diese Frage wirft zumindest das evangelische Magazin „Zeitzeichen“ auf. Darin beschäftigt sich der Autor mit dem schwierigen Reformprozess der deutschen Katholiken – dem sogenannten „Synodalen Weg“– und am Ende wirft er ein ganz pikantes Gerücht in den Raum. Die Deutsche Bischofskonferenz mit Sitz in Bonn sucht einen neuen Sekretär. Das allein ist nicht neu, doch dieser könnte sogar Dr. Wolfgang Picken heißen.
So heißt es dort. „In dieser ziemlich stressigen und nicht besonders hoffnungsfrohen Situation sehen viele Frauen und Männer des Synodalen Weges eine aktuelle Personalie als ein wichtiges Signal an: Wer wird Nachfolger, besser: die Nachfolgerin von Pater Hans Langendörfer SJ, Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz? Viele erhoffen sich eine Frau auf dieser Topposition im deutschen Katholizismus – aber die Chancen dafür stehen nicht gut. Denn so viele profilierte Theologinnen mit zugleich erwarteter Managementerfahrung gibt es nicht, weil die Kirche ist, wie sie ist … und die, die in Frage kommen, müssten nicht zuletzt in der Frauenfrage Positionen mit vertreten, die ihnen womöglich völlig zuwider sind.“
Bonner Stadtdechant gilt als konservativ
Und damit bekommt der Autor die Kurve zum Bonner Stadtdechanten: „Gemunkelt wurde in Berlin nun, dass etwa der smarte und ordentlich konservative Stadtdechant von Bonn, Wolfgang Picken, Langendörfers Nachfolger werden könnte. Ein Mann – nicht gerade ein Zeichen des Aufbruchs. Es wäre jedoch für die konservative Minderheit beim „Synodalen Weg“, unter anderem um den Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki, ein Signal, dass der Reformprozess dort enden wird, wo Woelki und Co. ihn am liebsten enden lassen wollen: im Nirgendwo. Es ist absehbar, dass die Mehrheit des „Synodalen Weges“ es schwer haben wird, dagegen zu halten. Der Ausgang des Reformprozesses ist weiterhin völlig offen.“
Bonner Stadtdechant: Kein Kommentar
EXPRESS fragte im Stadtdekanat nach, doch Picken, selten um eine Antwort verlegen, hält sich zurück und schickt seine neue Pressesprecherin Ayla Jacob vor: „Dem Stadtdechanten sind weder Überlegungen bekannt, noch liegt ihm eine Anfrage vor. Von daher gibt Dr. Picken keine Stellungnahme ab.“